(Islamabad) Nach den Kundgebungen der pakistanischen Christen erreichte der Sonderberater für religiöse Minderheiten der pakistanischen Regierung, Paul Bhatti, daß die Regierung den Namen von Jesus Christus aus der Liste der verbotenen Worte gestrichen hat. Auf der „Schwarzen Liste“ befinden sich 1600 obszöne und religiöse Wörter, deren Gebrauch in SMS verboten ist. Ein christlicher Abgeordneter der Provinz Sindh, Saleem Khokhar setzte sich während der Parlamentssitzung aus Protest neben seinem Stuhl auf den Boden und erklärte, seinen Platz erst wieder einzunehmen, wenn der Name Jesus Christus aus der Liste der verbotenen Worte gestrichen wird.
Paul Bhatti ist der Bruder des am 2. März 2011 von moslemischen Extremisten ermordeten Katholiken Shahbaz Bhatti, der als Minister für die religiösen Minderheiten der pakistanischen Regierung angehörte. Der Name von Jesus Christus war vergangene Woche in das Verzeichnis der verbotenen Wörter aufgenommen worden. Mit einem Schreiben vom 14. November forderte die Telekommunikationsbehörde ihre Mitarbeiter auf, eine Software zu installieren, die bei der Übermittlung von SMS in den Sprache Urdu und Englisch Ausdrücke wie „nackt“, „homosexuell“ und weitere rund 1600 Wörter darunter eben auch „Jesus Christus“ blockieren.
Paul Bhatti griff das Thema mehrfach in den pakistanischen Medien auf und forderte mit der Unterstützung aller christlicher Abgeordneter im pakistanischen Parlament eine sofortige Streichung von Jesus Christus aus dem Verzeichnis. In direkten Gesprächen mit Ministerpräsident Gilani und dem Leiter der Telekommunikationsbehörde, Mohammed Yaseen, hatte Bhatti schließlich Erfolg. „Das Gespräch war kaum fertig, da erreichte mich die Nachricht, daß der Name Jesus Christus aus der Schwarzen Liste gestrichen wurde“, so Bhatti.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews