(Münster) In der Diözese Münster fand heute (Sonntag) eine Firmung im Alten Ritus statt. Das Sakrament spendete der emeritierte Münsteraner Weihbischof Friedrich Ostermann in der Kirche St. Aegidii, die für die Seelsorge im Alten Ritus genützt wird. Seit Papst Benedikt XVI. am 7. Juli 2007 das Motu proprio Summorum Pontificum über den Gebrauch der alten Liturgie vor der nachkonziliaren Liturgiereform gewährte, gehört sie als außerordentliche Form des römischen Ritus als selbstverständlicher Teil zum kirchlichen Leben.
Die Gläubigen können heute alle ihnen zukommenden Sakramente im Alten Ritus empfangen, sofern dies gewünscht wird.
Bereits 2008 begann der emeritierte Weihbischof der Diözese Münster in seinem Zuständigkeitsbereich die Firmung auch in der außerordentlichen Form des römischen Ritus zu spenden.
Aus Anlaß der heutigen Firmung zelebrierte Bischof Friedrich Ostermann das heilige Meßopfer mit einem silbervergoldeten Barockkelch Prager Herkunft aus dem Kirchenschatz von St. Aegidii. Das besondere Meisterwerk mit Emailbildchen, Halbedelsteinen und Filigran geschmückt, gehörte ursprünglich dem Zisterzienserkloster Neuzelle bei Frankfurt an der Oder. 1831 gelangte der Kelch auf ungeklärte Weise zur Martinskirche nach Münster. Der vom Prager Goldschmied Michael Josef Cocsell gefertigte Kelch trägt das Wappen des Neuzeller Abtes Conrad Proche (1703–1727).
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Text: Johannes Buchmann
Bilder: Jens Falk