(Peking/Rom) Während Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz den Missionsbischof Guido Maria Conforti, der in China wirkte, heiligspricht, verfolgt das kommunistische Regierung der Volksrepublik China von Rom anerkannte Bischöfe.
Im Kontrast kommt der Konflikt zwischen dem Regime in Peking und dem Heiligen Stuhl zum Ausdruck. Als das Pontifikat von Papst Benedikt XVI. begann, gab es Anzeichen einer Klimaverbesserung. Inzwischen herrscht eine „große Kälte“. Auf die Verfolgung der Kirche antwortete der Vatikan mit der Heiligsprechung des Gründers der Xaverianer. Guido Maria Conforti (1865–1931) schickte zahlreiche Missionare nach China zur Missionierung der Nicht-Gläubigen.
Die Kirche ehrt unter ihren Söhnen und Töchtern vor allem die Märtyrer und Missionare. Jene, die ihr Leben in den immensen chinesischen Provinzen für den Glauben hingaben. Es ist der Weg der Kirche, diese Diener Gottes dem Schweigen und der Verdunkelung zu entreißen, in die das Regime die Religion zwingen möchte.
Die Botschaft des Papstes an Peking ist klar: Die Kirche kann dem chinesischen Volk sehr helfen. Er hoffe, daß die Regierung dieses Angebot mit Ruhe und Gelassenheit annehme.
1928 begab sich der hl. Conforti zum ersten Mal nach China, um dort die christlichen Gemeinden zu besuchen, die sich in den Gebieten befanden, die seinem Orden für die Mission zugeteilt wurden. Heute sind die rund 850 Xaverianer in 19 Ländern der Welt tätig. Der Papst rief Conforti als Vorbild eines Missionars in Erinnerung. Die Tagebücher Confortis geben Zeugnis von der besonderen Aufmerksamkeit, die der Ordensgründer der chinesischen Welt schenkte.
Er wollte, daß „seine“ Missionare die Mission des heiligen Jesuitenmissionars Franz Xaver fortsetzen. Daher auch der Ordensname, der offiziell Gesellschaft des hl. Franz Xaver für auswärtige Missionen lautet. Und deshalb war China das erste Missionsziel der Xaverianer. 1954 brachte eine radikale Wende. Das kommunistische Regime jagte alle Missionare aus dem Land. Auf Wunsch des Papstes gingen sie darauf in zahlreiche andere Länder, um das Evangelium zu verkünden.
Die Heiligsprechung Confortis erfolgte nach zwei Jahren der Vorbereitung, die der Vatikan der Mission in China widmete. Am 29. Oktober war im Vatikan eine Ausstellung über einen anderen großen Chinamissionar Matteo Ricci und China eröffnet worden. Der „Apostel Chinas“ trat im Alter von 18 Jahren dem Jesuitenorden bei. Bald erkannte er seine Berufung zum Missionar. 1583 erreichte er China. Von Kaiser Wanli der Ming-Dynastie wohlwollend empfangen wurde er in den Rang eines Mandarin erhoben. Er war Gast am kaiserlichen Hof und bei zahlreichen hohen Funktionären. Seine innovative Evangelisierungsform war selbst zum Chinesen unter Chinesen zu werden.
Text: Vatican Insider/Giuseppe Nardi
Bild: Vatican Insider