Kardinal Zen im Hungerstreik für die Lehrfreiheit


(Hong Kong) Kar­di­nal Joseph Zen, der ein­zi­ge, offi­zi­ell bekann­te chi­ne­si­sche Kar­di­nal befin­det sich im Hun­ger­streik. Mit der radi­ka­len Geste pro­te­stiert er gegen ein Urteil des Ober­sten Gerichts­ho­fes, mit dem Kon­troll- und Len­kungs­maß­nah­men der Pekin­ger Regie­rung für recht­mä­ßig erklärt wur­den. Damit, so der katho­li­sche Wür­den­trä­ger, wer­de das katho­li­sche Erzie­hungs­we­sen von Hong Kong zer­stört, das bis­her einen beson­ders guten Ruf genoß. Kar­di­nal Zen nimmt nur Was­ser und täg­lich die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on zu sich.

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Mit sei­nem spek­ta­ku­lä­ren Schritt will der frü­he­re Erz­bi­schof von Hong Kong die Rech­te der Katho­li­ken und ande­rer Gesell­schafts­grup­pen auf Erzie­hungs­frei­heit ver­tei­di­gen. Am 14. Okto­ber 2011 ent­schied der Ober­ste Gerichts­hof die Ent­schei­dungs­frei­heit der Pri­vat­schu­len ein­zu­schrän­ken, in dem er einen Ein­spruch der Erz­diö­ze­se Hong Kong abwies. Grund des Strei­tes ist eine staat­li­che Vor­ga­be, daß künf­tig ein neu­es Schul­ko­mi­tee über die Umset­zung der Lehr­plä­ne an einer Schu­le wachen soll. Die­se Komi­tees sol­len nicht aus Eltern und Schü­ler zusam­men­ge­setzt sein, son­dern auch aus Regie­rungs­ver­tre­tern. Kar­di­nal Zen sieht dar­in den „ein­deu­ti­gen Wil­len“ des Pekin­ger Regimes, die letz­ten Reste des frei­en Hong Kong gleichzuschalten.

Der chi­ne­si­sche Pur­pur­trä­ger hat­te sich der Reform von Anfang an wider­setzt, auch jenen gegen­über, die er für zu nach­gie­big gegen­über dem kom­mu­ni­sti­schen Regime hält. Der Kar­di­nal spricht von einer „Gehirn­wä­sche“, der das Regime künf­tig auch die Schü­ler der Pri­vat­schu­len unter­zie­hen wolle.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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