Autobombe gegen Kirche im Irak – Im Fastenmonat Ramadan Zunahme der Angriffe gegen Christen


(Kir­kuk) Heu­te mor­gen um 5.30 Uhr Orts­zeit explo­dier­te eine Auto­bom­be vor einer syrisch-katho­li­schen Kir­che in Kir­kuk. 15 Men­schen wur­den bei dem Anschlag ver­letzt. „Die christ­li­che Gemein­schaft des Irak lebt in Trau­er und unter Schock“, erklär­te Ezbi­schof Lou­is Sako von der mit Rom unier­ten syrisch-katho­li­schen Kir­che. Der Angriff erfolg­te zwei Tage nach Beginn des isla­mi­schen Fasten­mo­nats Rama­dan, wäh­rend dem die Angrif­fe gegen Chri­sten jedes Jahr zuneh­men. Die gegen die Kir­che gerich­te­te Bom­be beschä­dig­te auch mehr als 30 Häu­ser der Umge­bung. Eine zwei­te Bom­be vor der evan­ge­li­schen Kir­che der Stadt explo­dier­te nicht und konn­te ent­schärft wer­den. Der Christ Mati Shaba schwebt in Lebens­ge­fahr. Unter den Ver­letz­ten befin­det sich auch Pater Imad Yel­da, einer der an der Kir­che wir­ken­den Prie­ster, und ein erst 20 Mona­te altes Kind.

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Die Kir­che befin­det sich im Stadt­teil Shater­lo im Nor­den Kir­kuks, das mehr­heit­lich von Chri­sten und Turk­me­nen bewohnt wird. Pater Imad Han­na, eben­falls ver­letzt, bestä­tig­te, daß die Kir­che „zum ersten Mal Ziel eines ter­ro­ri­sti­schen Angriffs wurde“.

Erz­bi­schof Sako besuch­te noch am Mor­gen die Ver­letz­ten in den ver­schie­de­nen Kran­ken­häu­sern. Er beklag­te, daß die Ter­ro­ri­sten „einen hei­li­gen Ort und Unschul­di­ge“ ange­grif­fen haben. „Es erfüllt mit gro­ßem Schmerz, daß der Angriff gera­de wäh­rend einer Zeit des Fastens und des Gebets ver­übt wurde.“

Die Bru­ta­li­tät des Atten­tats wer­de noch unter­stri­chen durch die Tat­sa­che, daß „wir Chri­sten nicht Par­tei im poli­ti­schen Spiel sind“ rund um die Stadt und deren wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen. Kir­kuk mit sei­nen 900.000 Ein­woh­nern ist seit eini­ger Zeit Zen­trum eines eth­nisch-poli­ti­schen Kon­flikts zwi­schen Ara­bern, Turk­me­nen und Kur­den. Die Kur­den betrach­ten die Stadt als Teil Kur­di­stans, wäh­rend Ara­ber und Turk­me­nen die Ver­bin­dung zum Irak auf­recht­erhal­ten wollen.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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