(Bordeaux) Kardinal Dario Castrillon Hoyos weihte am Samstag, den 25. Juni in Bordeaux einen Priester und vier Diakone des Institut du Bon Pasteur. Es handelte sich um das erste Mal, daß der Purpurträger dies für den jungen Orden tat, der erst 2006 als Gesellschaft des Apostolischen Lebens päpstlichen Rechts errichtet wurde. Die Gemeinschaft ist der Tradition verpflichtet und feiert die Liturgie ausschließlich im Alten Ritus. Sie erkennt das „unfehlbare Lehramt der katholischen Kirche“ an, übt jedoch „ernsthafte und konstruktive Kritik“ am Zweiten Vatikanischen Konzil. Dem vom Generaloberen Philippe Laguérie geleiteten Orden gehören heute rund 20 Priester und etwa 30 Seminaristen an.
2007 übertrug der Erzbischof von Bordeaux, Kardinal Jean-Pierre Ricard, dem Instut die Pfarrei Saint Eloi. Diese errichtete er als Personalpfarrei für die Katholiken, die die Heilige Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus feiern wollen. Das Institut betreut trotz verschiedener bischöflicher Widerstände mehrere Gottesdienstorte im Alten Ritus und zwei Schulen. In Paris unterhält es das Centre Saint Paul. In der Diözese Chartres errichtete das Institut inzwischen das Priesterseminar Saint-Vincent-de-Paul.
2011 endet die provisorische Anerkennung des Ordens ad experimentum durch den Heiligen Stuhl, nächstes Jahr die ebenfalls vorerst auf fünf Jahre beschränkte Vereinbarung mit dem Erzbischof von Bordeaux über die Pfarrei Saint Eloi. Die Priester- und Diakonatsweihen durch Kardinal Castrillion Hoyos lassen keine Bedenken erwarten. Die Kommission Ecclesia Dei beobachtet das Institut wohlwollend, weshalb noch in diesem Jahr mit einer endgültigen Anerkennung gerechnet wird.
Text: Giuseppe Nardi
Bild:Institut du Bon Pasteur