(Sacramento) Homosexualität ist derzeit Steckenpferd und Brecheisen des gesellschaftspolitischen Umbaus im Westen. Ab Januar 2012 soll daher verpflichtend an den staatlichen Schulen Kaliforniens „die Rolle und der Beitrag“ gelehrt werden, den homosexuelle Persönlichkeiten zur Geschichte des Landes geleistet haben. Damit ist die große Suche nach den sexuellen Präferenzen der „Gründerväter“ der USA eröffnet. Da bisher trotz eifriger Recherche kaum welche entdeckt werden konnten, darf angenommen werden, daß mangels großer homosexueller Persönlichkeiten, einfach „große“ Homosexuelle zu Persönlichkeiten erklärt werden. Gleichzeitig muß natürlich auch nur jeder Anschein an Kritik an dieser sexuellen Neigung, die derzeit so en vogue ist, ausgetilgt werden. Aus diesem Grund müssen die Geschichtsbücher Kaliforniens überprüft und umgeschrieben werden.
Die Entscheidung stammt vom demokratischen Gouverneur Jerry Brown, einem Katholiken, der am 3. Januar den Posten von Arnold Schwarzenegger, Republikaner, ebenfalls Katholik, allerdings auch keine Leuchte in der Verteidigung der „unverhandelbaren Werte“, übernahm. Am 14. Juli unterzeichnete Brown das Gesetz SB 48, das am 6. Juli nach einer hitzigen Debatte vom kalifornischen Parlament mit 49 gegen 25 Stimmen angenommen worden war.
Da im Gesetzestext nicht erwähnt wird, auf welche Schulstufe sich die Maßnahme bezieht, gilt sie automatisch für das gesamte Schulwesen, einschließlich der Volksschulen. Auch den ABC-Schützen sollen also die Segnungen der Homosexualität beigebracht werden, denn schließlich muß ja diese für die großen Taten solcherart „geneigter“ Persönlichkeiten verantwortlich sein. Kalifornien schafft damit das Novum der sexuellen Neigung als Motor der Geschichte. Wichtiger, als den Kindern bei der Entwicklung und Entfaltung eines vernunftbezogenen, kritischen Geistes zu helfen und sie auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten, sollen sie die angebliche „Segnung“ Homosexualität kennenlernen, und zwar einseitig, denn Kritik an ihr ist künftig nicht mehr erlaubt.
Das Gesetz Brown legt fest, daß „jegliche dem Gesetz widersprechende Lehre oder sektiererische oder konfessionelle Propaganda ist verboten“. Übersetzt bedeutet dies, daß alle Lehrkräfte gezwungen werden, die erleuchtete Geschichte der Homosexualität zu lehren und wer immer aus Gründen der Vernunft, der Philosophie oder des Glaubens eine abweichende Meinung haben oder gar äußern sollte, macht sich schuldig.
Und weil es ja immer noch Privatschulen gibt, sendet Gouverneur Brown im letzten Satz des Gesetzes seine ernsten Mahnungen ab, daß auch sie „zur Kenntnis nehmen, was mit diesem Gesetz beschlossen wurde“, denn auch Privatschulen „ist Diskriminierung verboten“.
Mit Sorge blicken nun christliche Familien auf die künftigen Schulbücher und dies nicht nur in Kalifornien. Brad Dacus, Vorsitzender des Pacific Justice Institute, das Eltern schulpflichtiger Kinder bei der Wahrung ihrer Elternrechte und der Religionsfreiheit Rechtshilfe leistet, erklärt warum. „Die großen Schulbuchverlage drucken nicht für jeden Staat eigene Schulbücher. Sie versuchen sich an die gesetzlichen Bestimmungen der größten Staaten anzupassen, dazu gehören vor allem Kalifornien und Texas. Es besteht die Gefahr, daß kleinere Staaten gezwungen werden, dieselben Schulbücher zu übernehmen. Die Schulbuchverlage sind nun gezwungen, die Schulbücher für Kalifornien den gesetzlichen Bestimmungen anzupassen und für den Unterricht einer homosexuellen Geschichte umzuschreiben.“
Gegen diese „Demokratie des Stärkeren“ hoffen kalifornische Christen auf die Wirtschaftskrise, die in solchen Fällen wegen knapper Staatskassen den Druck und Ankauf neuer Schulbücher verhindern könnte. Bereits jetzt dürfen Schulen aus Spargründen kein neues Lehrmaterial, auch keine politisch korrekten und sexuell „aktualisierte“ Schulbücher kaufen und vorschreiben. Vorerst zumindest bis 2015 …
Text: Vatican Insider/Giuseppe Nardi