Bischof Su Zhimin wurde 80, seit 1997 ist er „verschwunden“ – mehr als 40 Jahre Gefängnis und KZ


(Peking) Der katho­li­sche Unter­grund­bi­schof Jakob Su Zhi­min von Bao­ding (Hebei) beging am 1. Juli sei­nen 80. Geburts­tag. Seit 1997 ist er ver­schwun­den, nach­dem er vom chi­ne­si­schen Staats­schutz ver­schleppt wur­de. Für das kom­mu­ni­sti­sche Regime ist Bischof Su Zhi­min der „reak­tio­när­ste“ Prä­lat, weil er sich wei­gert, die Ver­bun­den­heit mit Rom und die Treue zum Papst zu bre­chen. Für die Gläu­bi­gen ist er wegen sei­ner Unbeug­sam­keit und Treue zum Hei­li­gen Stuhl „der größ­te und bedeu­tend­ste chi­ne­si­sche Bischof“, wie Asia­news schreibt.

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Hun­der­te Poli­zi­sten in Uni­form und Staats­si­cher­heits­be­am­te in Zivil auf den Stra­ßen, Über­wa­chung der Mobil­te­le­fo­nie, Ver­samm­lungs­ver­bot auch in Pri­vat­häu­sern. Auf die­se Wei­se ver­sucht die chi­ne­si­sche Regie­rung in Bao­ding zu ver­hin­dern, daß die Katho­li­ken der Stadt sich zum Gebet für ihren Bischof ver­sam­meln und sei­nes 80. Geburts­tags geden­ken. Seit sei­ner Ver­schlep­pung 1997 gibt es kei­ne Hin­wei­se auf sei­nen Ver­bleib. Weder die Fami­lie noch die Gläu­bi­gen wis­sen, ob er über­haupt noch am Leben ist. Das letz­te Lebens­zei­chen stammt aus dem Jahr 2003. Damals wur­de er in einem Kran­ken­haus, in dem er sich kurz­zei­tig und unter Bewa­chung befand, wiedererkannt.

Sei­ne Fami­lie reg­te an, zum 80. Geburts­tag an den Bischof im Gebet zu den­ken. Mehr als die Hälf­te sei­nes Lebens ver­brach­te Bischof Su Zhi­min im Gefäng­nis und Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger. Er wei­ger­te sich stets, der regime­treu­en Patrio­ti­schen Ver­ei­ni­gung bei­zu­tre­ten, mit der die Kom­mu­ni­sti­sche Par­tei die katho­li­sche Kir­che in der Volks­re­pu­blik Chi­na zu kon­trol­lie­ren und von Rom los­zu­tren­nen versucht.

Die Nef­fen des Bischofs orga­ni­sier­ten Gebets­tref­fen in ihren Pri­vat­häu­sern, doch die Staats­si­cher­heit sprach umge­hend ein Ver­bot aus und über­wacht seit Tagen die Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen, deren Häu­ser und eine Rei­he bekann­ter Katho­li­ken in der Stadt und ihrer Umge­bung. Als die Behör­den jeg­li­che Ansamm­lung meh­re­rer Per­so­nen unter­sag­te, ver­lang­te die Fami­lie Aus­kunft über den Ver­bleib des Bischofs. Die Behör­den ant­wor­te­ten, „nichts über ihn zu wissen.“

Bischof Su Zhi­min ist der Nach­fol­ger von Bischof Joseph Fan Xuey­an, der 1993 von der Staats­po­li­zei zu Tode gefol­tert wor­den war.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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