Islamische Terrorgruppe rekrutiert Universitätsstudenten als Selbstmordattentäter


(Jakar­ta) Eine an Bedeu­tung gewin­nen­de isla­mi­sche Ter­ror­grup­pe in Indo­ne­si­en rekru­tiert neue Anhän­ger unter den Uni­ver­si­täts­stu­den­ten. Sie sol­len zu Selbst­mord­at­ten­tä­tern aus­ge­bil­det oder für Spreng­stoff­an­schlä­ge ein­ge­setzt wer­den. Zu den Anschlags­zie­len der Ter­ro­ri­sten gehö­ren auch christ­li­che Kir­chen, dies teil­te die indo­ne­si­sche Poli­zei mit. Dem­nach wur­de aus der ehe­ma­li­gen sepa­ra­ti­sti­schen Bewe­gung NII – Nega­ra Islam Indo­ne­sia (Isla­mi­scher Staat von Indo­ne­si­en) eine Ter­ror­grup­pe, die Teil des inter­na­tio­na­len isla­mi­schen Ter­ro­ris­mus ist. Sie bekann­te sich jüngst zur Urhe­ber­schaft eines Atten­tats auf eine pro­te­stan­ti­sche Kir­che, das nur durch glück­li­che Umstän­de kein Blut­bad verursachte.

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Die Abkür­zung NII wur­de zum Sym­bol für den Kampf um die Ein­füh­rung der Scha­ria, das isla­mi­sche Gesetz in Indo­ne­si­en und damit die ver­pflich­ten­de Ein­füh­rung der ara­bi­schen Lebens­wei­se und ara­bi­scher Gewohn­hei­ten im süd­ost­asia­ti­schen Land: den Bart für Män­ner, die Bur­qa für Frau­en. NII zählt heu­te zum fun­da­men­ta­li­sti­schen Ter­ror­netz­werk, das – laut Anga­ben der indo­ne­si­schen Poli­zei – Metho­den der Gehirn­wä­sche ein­set­ze, um Uni­ver­si­täts­stu­den­ten in Selbst­mord­at­ten­tä­ter zu verwandeln.

Poli­zei­spre­cher Boy Rafly Amar teil­te mit, daß die Ter­ror­grup­pe NII vor fünf Jah­ren ent­stan­den sei und vor allem an den Uni­ver­si­tä­ten und höhe­ren Schu­len Indo­ne­si­ens für den isla­mi­schen Extre­mis­mus wer­be. Jüngst ver­üb­te sie eine Atten­tat gegen die Christ Church Cathe­dral in Gading Ser­pong in der Stadt Tan­ge­rang (Pro­vinz Ban­ten) rund 20 Kilo­em­ter west­lich von Jakar­ta. Kopf des Atten­tats sei der 31jährige Pepi Fer­nan­do aus West-Java, ein ehe­ma­li­ger Stu­dent der staat­li­chen Isla­mi­schen Uni­ver­si­tät UIN. Einer Son­der­ein­heit der indo­ne­si­schen Poli­zei gelang es, ihn am 27. April gemein­sam mit sei­ner Frau und sie­ben wei­te­ren NII-Mit­glie­dern festzunehmen.
Die Atten­tä­ter woll­ten meh­re­re Spreng­sät­ze von ins­ge­samt 120 Kilo­gramm depo­nie­ren. Ziel war es wäh­rend den Oster­fei­er­lich­kei­ten eine Mas­sa­ker anzu­rich­ten, das Hun­der­te Chri­sten das Leben kosten hät­te kön­nen. Durch den Ein­satz der Poli­zei explo­dier­te ledig­lich ein klei­ne­rer Sprengsatz.
Indo­ne­si­ens Staats­prä­si­dent Susi­lo Bam­bang Yud­ho­yo­no warn­te vor der Bedro­hung, die von der Ter­ror­grup­pe aus­ge­he. Die Mehr­heit der Indo­ne­si­er zwei­felt jedoch an der Ernst­haf­tig­keit der Aus­sa­gen des Staats­ober­haup­tes. Den Wor­ten, mit denen er extre­mi­sti­sche isla­mi­sche Grup­pie­run­gen ver­ur­tei­le, wür­den kei­ne ent­schie­de­nen, kon­kre­ten Taten folgen.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

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