Eine Tiara für Papst Benedikt XVI. – Geschenk von Katholiken und Orthodoxen


(Vati­kan) Bei der Gene­ral­au­di­enz vom 25. Mai 2011 wur­de Papst Bene­dikt XVI. eine kost­ba­re Tia­ra geschenkt. Das Geschenk wur­de von katho­li­schen und ortho­do­xen Chri­sten gemein­sam dem Hei­li­gen Vater überbracht.

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Die Initia­ti­ve geht vom katho­li­schen deut­schen Unter­neh­mer Die­ter Phil­ip­pi aus, der ein gro­ßer Ver­eh­rer des „Petrus“ ist und sich in beson­de­rer Wei­se der Ein­heit der Chri­sten ver­pflich­tet fühlt.

Die wert­vol­le Tia­ra wur­de in Sofia, der Haupt­stadt Bul­ga­ri­ens von ortho­do­xen Chri­sten ange­fer­tigt. Eine Dele­ga­ti­on von römisch-katho­li­schen und bul­ga­risch-ortho­do­xen Chri­sten, die sich auf Pil­ger­fahrt in Rom befan­den, über­reich­te Papst Bene­dikt XVI. im Namen der Ein­heit der Chri­sten die Nach­bil­dung jener beson­de­ren Kopf­be­deckung, die nur das Papst­tum kennt.

Die Bot­schaft der Geste: Die Tia­ra ist kein tren­nen­des Sym­bol, son­dern Aus­druck der Ein­heit der Chri­sten. Die Tia­ra ist Aus­druck des Pri­mats des Bischofs von Rom, aber auch Sym­bol der Auto­ri­tät des Petrus in der Bewah­rung des voll­stän­di­gen Glau­bens­schat­zes der von Chri­stus gestif­te­ten Kir­che und des Hir­ten­am­tes für die Chri­sten­heit. Auf Petrus dem Fel­sen ist die Kir­che erbaut.

Histo­risch geht die Kopf­be­deckung des Pap­stes min­de­stens auf das 9. Jahr­hun­dert zurück. Unter Papst Bene­dikt XII. war 1342 die Ent­wick­lung zur drei­kro­ni­gen Tia­ra abge­schlos­sen. 1963 wur­de mit Papst Paul VI. der bis­her letz­te Papst bei der Bestei­gung der Kathe­dra Petri mit der Tia­ra gekrönt. Papst Bene­dikt XVI. ersetz­te sie im päpst­li­chen Wap­pen, in dem sie noch Johan­nes Paul II. führ­te, durch eine drei­ge­glie­der­te Mitra. Die Mitra als bischöf­li­che Kopf­be­deckung für die Lit­ur­gie bil­de­te die Grund­la­ge der Tiara.

Die Tia­ra als Sym­bol der päpst­li­chen Auto­ri­tät ist wei­ter­hin Teil der hoheit­li­chen Staats­sym­bo­le des Hei­li­gen Stuhls als sou­ve­rä­ner und inter­na­tio­nal aner­kann­ter Staat. Am 29. Juni, dem Fest des hei­li­gen Petrus wird die Bron­ze­sta­tue des ersten Apo­stel­für­sten im Peters­dom mit einer Tia­ra gekrönt.

Für die drei Kro­nen der Tia­ra gibt es unter­schied­li­che Inter­pre­ta­tio­nen. Wäh­rend der Krö­nung wur­den fol­gen­de Wor­te gesprochen:
Acci­pe thia­ram tri­bus coro­nis orna­tam, et sci­as te esse Patrem Prin­ci­pum et Regum, Rec­torem Orbis, in ter­ra Vica­ri­um Sal­va­to­ris Nostri Jesu Chri­sti, cui est honor et glo­ria in sà¦cula sà¦culorum.
Emp­fan­ge die mit drei Kro­nen gezier­te Tia­ra und wis­se, daß Du der Vater der Für­sten und Köni­ge bist, der Wel­ten­len­ker und Vikar unse­res Herrn Jesus Chri­stus auf Erden, dem allein Ehre und Ruhm gehö­ren von Ewig­keit zu Ewigkeit.
Die drei Kro­nen wer­den auch mit der drei­fa­chen Auto­ri­tät des Pap­stes in Zusam­men­hang gebracht: sei­nem uni­ver­sa­len Hir­ten­amt, sei­ner kirch­li­chen Juris­dik­ti­on und sei­ner welt­li­chen Macht. Eine ande­re Inter­pre­ta­ti­on sieht dar­in die drei Auf­ga­ben des Pap­stes als Prie­ster, als Pro­phet und Lehr­mei­ster und als König, wie es Johan­nes Paul II. bei sei­ner Amts­ein­füh­rung andeutete.

Kar­di­nal Andrea Cor­de­ro Lan­za di Mon­te­ze­mo­lo, der das Wap­pen Papst Bene­dikts XVI. ent­warf, inter­pre­tier­te die drei Kro­nen der Tia­ra als Aus­druck des der hei­li­gen Ord­nung, der päpst­li­chen Juris­dik­ti­on und sei­nes Lehramtes.

(Mes­sa in latino/​Giuseppe Nar­di, Bild: Orbis Catholicus)

 

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