200 neue Kirchen für Moskau – Größtes russisch-orthodoxes Kirchenbauprojekt


(Mos­kau) Die rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che leg­te den Grund­stein zum größ­ten Kir­chen­bau­pro­jekt ihrer Geschich­te. In Mos­kau sol­len 200 neue ortho­do­xe Kir­chen gebaut wer­den. Am 29. April wur­den die Fun­da­men­te der ersten Kir­che gegossen.
“Es wird kei­ne Ver­zö­ge­run­gen oder Hür­den geben“, ver­si­cher­te Mos­kaus Bür­ger­mei­ster, Ser­gej Sobia­nin, dem Mos­kau­er Patri­ar­chat nach zahl­rei­chen Pole­mi­ken, die der Ertei­lung der Bau­be­wil­li­gun­gen folg­ten. „Jetzt heißt es, die kon­kre­te Pha­se zu begin­nen mit der Pla­nung für die zu errich­ten­den Kir­chen“, sag­te der Bür­ger­mei­ster bei der Grund­stein­le­gung der ersten Kir­che, die in der Näher des Dubrov­ka-Thea­ters ent­steht, das 2002 trau­ri­ge Berühmt­heit als Schau­platz einer blu­ti­gen Gei­sel­nah­me durch tsche­tsche­ni­sche Rebel­len erlangte.

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Die Stadt­ver­wal­tung von Mos­kau wies dem Patri­ar­chat bis­her 15 Grund­stücke für eben­so­vie­le Kir­chen­neu­bau­ten zu. Wei­te­re fünf wer­den dem­nächst fol­gen. Rund 80 wei­te­re Bau­grund­stücke sei­en bereits in Vor­be­rei­tung, erklär­te der Mos­kau­er Bür­ger­mei­ster. Bis Jah­res­en­de soll der Bau von acht oder neun Kir­chen bereits im Gan­ge sein, so Sobianin.

Der Mos­kau­er Patri­arch Kirill erklär­te, daß „200 Kir­chen nicht aus­rei­chen, um alle Pro­ble­me zu lösen. Sie wer­den die Situa­ti­on radi­kal ver­än­dern, weil wir mit den neu­en Kir­chen die Mög­lich­keit haben wer­den, mit­ten unter den Men­schen, in der Nähe ihrer Häu­ser zu wirken“.

Der Staat betrach­tet die Unter­stüt­zung durch die ortho­do­xe Kir­che als gro­ße Hil­fe im Kampf gegen sozia­le Pro­ble­me wie den Alko­ho­lis­mus, eth­ni­sche Kon­flik­te und die Abtrei­bung. Des­halb for­der­te Bür­ger­mei­ster Sobia­nin das Patri­ar­chat auf, die Kir­chen nicht nur als Orte des Gebets und der Lit­ur­gie, son­dern auch als Orte der Begeg­nung für die Jugend und die Hilfs­be­dürf­ti­gen zu betrachten.

Für Patri­arch Kirill soll das Kir­chen­bau­pro­jekt von Mos­kau den ande­ren Tei­len Ruß­lands zum Vor­bild die­nen. „Wenn wir imstan­de sind, die­ses Pro­gramm umzu­set­zen, wird sich das gesam­te reli­giö­se Bild Ruß­lands ändern“, so der Patriarch.

Laut Anga­ben des Patri­ar­chats kom­me der­zeit in Mos­kau sta­ti­stisch auf 35.000 Ein­woh­ner nur eine Kir­che. In man­chen Stadt­tei­len sogar nur auf 150.000 oder 200.000 Einwohner.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

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