Massenmord an Frauen durch Abtreibung – In Indien und China fehlen 100 Millionen Frauen


(Neu Delhi) Die Ergeb­nis­se der jüng­sten indi­schen Volks­zäh­lung bestä­ti­gen den Gen­der­ci­de, das heißt, die selek­ti­ve Ermor­dung weib­li­cher unge­bo­re­ner Kin­der durch Abtrei­bung. Die offi­zi­el­le Volks­zäh­lung 2011 (Stich­tag 1. Okto­ber 2010) ist die fünf­te all­ge­mei­ne Volks­zäh­lung, die in Indi­en seit 1872 durch­ge­führt wurde.

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Die nack­ten Zah­len bestä­ti­gen, was Lebens­schüt­zer seit Jah­ren sagen: In Indi­en wer­den viel mehr Mäd­chen als Jun­gen abge­trie­ben. Auf dem Sub­kon­ti­nent ist eine geschlechts­spe­zi­fi­sche Selek­ti­on gro­ßen Aus­ma­ßes im Gan­ge. Fol­ge ist ein immer grö­ße­res Ungleich­ge­wicht zwi­schen den Geschlechtern.

Auf die Gesamt­be­völ­ke­rung bezo­gen kom­men auf 1000 Män­ner nur 940 Frau­en. Die Volks­zäh­lung ergab, daß auf dem indi­schen Sub­kon­ti­nent 623,9 Mil­lio­nen Män­ner, aber nur 586,5 Mil­lio­nen Frau­en leben. In der Alters­grup­pe von 0 bis 6 Jah­ren sind es gar nur 914 Mäd­chen auf 1000 Jun­gen. The Wall Street Jour­nal spricht ohne Umschwei­fe von einem „weib­li­chem Föti­zid“, der das Werk „von Grup­pen ist, die im Sozi­al­be­reich arbei­ten“. Die Volks­zäh­lung bestä­tig­te nun den Mas­sen­mord an Frau­en offi­zi­ell. In Euro­pa gehör­te der ita­lie­ni­sche Intel­lek­tu­el­le Giu­lia­no Fer­ra­ra mit der For­de­rung nach einem inter­na­tio­na­len Abtrei­bungs­mo­ra­to­ri­um zu den ersten, die auf die selek­ti­ve Mas­sen­tö­tung von Frau­en auf­merk­sam machte.

Am 4. März 2010 durch­brach The Eco­no­mist die Mau­er des Schwei­gens und berich­te­te auf der Titel­sei­te über das Abtrei­bungs­mas­sa­ker an Frau­en. Die bri­ti­sche Zei­tung berich­te­te, daß welt­weit 100 Mil­lio­nen Frau­en wegen der selek­ti­ven Abtrei­bung in der Volks­re­pu­blik Chi­na und Indi­en fehlen.

„Die Mög­lich­keit der Ultra­schall­auf­nah­men, die den ame­ri­ka­ni­schen Arzt Ber­nard Nathan­son (1926–2011) zu einer radi­ka­len Kehrt­wen­de vom Mas­sen­ab­trei­ber zum Lebens­schüt­zer ver­an­laß­ten, ermög­li­chen den Indern den gewünsch­ten Sohn zu ermit­teln und die Töch­ter umzu­brin­gen“, schrieb Mar­co Respin­ti. In Indi­en ver­bie­tet die Pre­na­tal Dia­gno­stic Tech­ni­ques (Pro­hi­bi­taion of Sex Sel­ec­tion) Act seit 1994 die Geschlech­ter­se­lek­ti­on. Die Volks­zäh­lungs­er­geb­nis­se offen­ba­ren das Schei­tern der Regierungspolitik.

Der Aus­druck Gen­der­ci­de, also die geziel­te Ermor­dung eines Geschlechts, das heißt seit der Abtrei­bungs­le­ga­li­sie­rung kon­kret des weib­li­chen Geschlechts, wur­de 1975 von der ame­ri­ka­ni­schen Femi­ni­stin und Abtrei­bungs­be­für­wor­te­rin Mary Anne War­ren (1946–2010) geprägt.

Die Tötung unge­bo­re­ner Mäd­chen ist in jenen Staa­ten und Kul­tu­ren ein Mas­sen­phä­no­men gewor­den, in denen die Frau weni­ger zählt als der Mann. Die Grün­de dafür sind viel­schich­tig. Zum Bei­spiel weil Frau­en „mehr kosten“, so zum Bei­spiel gera­de in Indi­en, wo die Fami­lie der Braut zur Hoch­zeit eine beson­ders hohe Mit­gift ent­rich­ten muß. Oder in der Volks­re­pu­blik Chi­na mit der staat­li­chen Ein-Kind-Poli­tik, wo vie­le Paa­re wol­len, daß ihr ein­zi­ges Kind ein Jun­ge ist. Die chi­ne­si­sche Poli­tik, mit der die Tötung aller unge­bo­re­nen Kin­der vom Staat erzwun­gen wird, wenn bereits ein Kind gebo­ren wur­de, offen­bart die gan­ze Mon­stro­si­tät der Abtreibung.

Ins­ge­samt ver­zeich­ne­te Indi­en 2010 das gering­ste Bevöl­ke­rungs­wachs­tum seit sei­ner Unab­hän­gig­keit von Groß­bri­tan­ni­en 1947.

(Bus­so­la Quotidiana/​Giuseppe Nar­di, Bild: BQ)

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