(Hong Kong) In der Volksrepublik China ist der katholische Untergrundbischof von Luoyang verstorben. Er mußte Jahrzehnte im Konzentrationslager und im Hausarrest verbringen. Msgr. Li Hongye, bereits seit längerem erkrankt, starb in der Osternacht in seinem 67. Priesterjahr. Für seine Treue zum Papst kam er ins Gefängnis. Sein Begräbnis findet am 29. April statt.
Untergrundbischof Peter Li Hongye, Bischof on Luoyang (Henan) ist im Alter von 91 Jahren während der Ostervigil verstorben, als er gerade das Wasser vor den Taufen segnete. Er war ein von der katholischen Kirche rechtmäßig ernannter und anerkannter Bischof, der in Einheit mit dem Papst stand. Da ihn das kommunistische Regime in Peking nicht anerkannte, mußte er im Untergrund wirken.
Bischof Li Hongye wird am 29. April in seinem Geburtsort im Bezirk Gong auf halbem Weg zwischen Zhengzhou und Luoyang beigesetzt.
Der Untergrundbischof beherrschte Latein fließend. Von den 50er bis 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts war er zur Zwangsarbeit in Qinghai verurteilt. Seit Ende der 80er Jahre befand er sich im Hausarrest oder wurde strengen „Bewährungsauflagen“ unterworfen.
Er war für die Ordensfrauen der Diözese verantwortlich und betreute die Untergrundgemeinden, die beide unter extremer Armut und Priestermangel leiden. „Der Einsatz von Bischof Li und seiner Untergrundpriester ist geradezu heroisch“, schrieb Asianews erst vor kurzem.
Msgr. Li Hongye kam am 1. Januar 1920 als Kind einer tiefkatholischen Familie zur Welt. Von 1937 bis 1943 studierte er im Priesterseminar von Kaifeng und empfing am 22. April 1944 die Priesterweihe. Anschließend wurde er Pfarrer in Yanshi.
1955 wurde er im Zuge der kommunistischen Kirchenverfolgung wegen seiner Treue zum Papst und zur katholischen Kirche verhaftet und zur Zwangsarbeit im Konzentrationslager verurteilt.
Am 7. August 1987 wurde er zum Untergrundbischof der Diözese Luoyang geweiht. Seit 2004 litt er an Herzproblemen und mußte immer wieder für einige Zeit ins Krankenhaus.
Die Diözese Luonyang zählt rund 10.000 Katholiken, 20 Priester und etwa 30 Ordensfrauen. 1929 hatte Papst Pius XI. Luoyang von der Diözese Zhengzhou als eigenständige Apostolische Präfektur abgetrennt. Die Präfektur wurde vom Missionsorden der Xaverianer geleitet. 1935 machte sie Pius XI. zum Apostolischen Vikariat und Papst Pius XII. 1946 schließlich zur Diözese. Von 1930 bis zu seinem Tod im November 1970 leitete der Xaverianer Pater Assuero Teogano Bassi die Diözese als Bischof. Eine offizielle Neubesetzung wird seither vom kommunistischen Regime verhindert.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews)