Islamisierung in Nordafrika ist eine Gefahr


Die aktu­el­len Auf­stän­de in Nord­afri­ka ber­gen kon­kre­te Gefah­ren. Das sagt der vati­ka­ni­sche Nah­ost­ex­per­te, Kapu­zi­ner­pa­ter David Jae­ger gegen­über Radio Vati­kan. So sei­en bei den Kund­ge­bun­gen der Kop­ten am Sonn­tag in Ägyp­ten vor allem die Grup­pe der Mos­lem­brü­der auf­ge­fal­len. Die­se wol­le einen isla­mi­schen Staat ein­füh­ren, so der Kapuzinerpater.

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„Es gibt aber kein Land, das einen theo­kra­ti­schen Staat will wie es die Mos­lem­brü­der wol­len. Für sol­che Pro­jek­te fehlt der­zeit eine Mehr­heit der Bür­ger, die das eben­falls möch­te. Das war auch 1979 im Iran so. Damals woll­te das Volk den Schah umstür­zen aber nicht unbe­dingt einen isla­mi­schen Staat ein­füh­ren. Kho­mei­ni gelang es aber damals, die Situa­ti­on zu sei­nen Gun­sten auszunützen.“

Pater Jae­ger ist des­halb besorgt, daß isla­mi­sti­sche Grup­pen – ähn­lich wie Kho­mei­ni im Iran – die der­zei­ti­ge Situa­ti­on für ihre Zwecke aus­nut­zen könn­ten. „Damit das aber in Ägyp­ten nicht geschieht, muß eine isla­mi­sche Bewe­gung ent­ste­hen, die sich ganz klar für einen säku­la­ren und demo­kra­ti­schen Staat ein­setzt. Wenn es kei­ne Alter­na­ti­ve zu den isla­mi­sti­schen Fun­da­men­ta­li­sten gibt, dann wird das Volk kei­ne Wahl haben. Und das hät­te ver­hee­ren­de Konsequenzen!“

Am Sonn­tag demon­strier­ten mehr als 2.000 Kop­ten vor dem Gebäu­de des ägyp­ti­schen Staats­fern­se­hens in Kai­ro für die Umwand­lung Ägyp­tens in einen säku­la­ren Staat. Sie tru­gen Pla­ka­te mit Fotos von Ange­hö­ri­gen der christ­li­chen Min­der­heit, die bei den Pro­te­sten gegen das Muba­rak-Regime von Sicher­heits­kräf­ten getö­tet wor­den sind.

(RV)

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