Ein neuer Syllabus für das 21. Jahrhundert – Bischof Athanasius Schneider bei Tagung in Rom


(Rom/​Karaganda) Einen neu­en Syl­labus für das 21. Jahr­hun­dert, dies for­der­te Weih­bi­schof Atha­na­si­us Schnei­der von Kara­gan­da. Er reg­te damit ein päpst­li­ches Doku­ment an, mit dem die Irr­tü­mer der Zeit durch die katho­li­sche Kir­che ver­ur­teilt wer­den sollen.

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Vom 16.–18. Dezem­ber 2010 fand in Rom, nur weni­ge Schrit­te vom Peters­dom ent­fernt, eine bedeu­ten­de Tagung über „die rich­ti­ge Her­me­neu­tik des Kon­zils im Licht der kirch­li­chen Tra­di­ti­on“ statt. Ver­an­stal­tet wur­de die Tagung vom Orden der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, einem erst 1990 kano­nisch errich­te­ten fran­zis­ka­ni­schen Orden stren­ger Obser­vanz, der die Lit­ur­gie in der außer­or­dent­li­chen Form des römi­schen Ritus zele­briert und zahl­rei­che Beru­fun­gen erlebt.

Die Refe­ren­ten unter­zo­gen die „pasto­ra­le“ Aus­rich­tung des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils und vor allem die in ihrem Namen erfolg­ten Miß­bräu­che der Nach­kon­zils­zeit einer kri­ti­schen Betrachtung.

Refe­ren­ten waren der Histo­ri­ker Rober­to de Mat­tei, der soeben ein Buch über die Geschich­te des Zwei­ten Vati­can­ums ver­öf­fent­lich­te sowie der Theo­lo­ge Bru­ne­ro Gherar­di­ni, Kano­ni­kus am Per­ter­dom, eme­ri­tier­ter Pro­fes­sor der Late­ran­uni­ver­si­tät und Chef­re­dak­teur der tho­mi­sti­schen Zeit­schrit Divi­ni­tas. Gherar­di­ni ist Autor eines theo­lo­gi­schen Buches über das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil, das mit einer “ Bit­te an den Hei­li­gen Vater“ endet. Die­ser wird ersucht, die Doku­men­te des Kon­zils einer Über­prü­fung zu unter­zie­hen, um zu klä­ren, „ob, in wel­chem Sinn und bis wohin“, das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil sich in Kon­ti­nui­tät mit dem vor­he­ri­gen Lehr­amt der Kir­che befindet.

Das Vor­wort zu Gherar­di­nis Buch schrieb Msgr. Albert Mal­com Ran­jith, Erz­bi­schof von Colom­bo und frü­he­rer Sekre­tär der Kon­gre­ga­ti­on für Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung, der im Novem­ber von Papst Bene­dikt XVI. zum Kar­di­nal erho­ben wurde.
Der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster schrieb im ver­gan­ge­nen Okto­ber über Kar­di­nal Ran­jith: „Die bei­den besten Schü­ler Ratz­in­gers fin­den sich in Sri Lan­ka und Kasachstan“.

Der zwei­te „Schü­ler“ ist der Ruß­land­deut­sche Bischof Atha­na­si­us Schnei­der. Der Weih­bi­schof von Kara­gan­da in Kasach­stan war eben­falls als Refe­rent bei der römi­schen Tagung anwesend.
Gegen die nach­kon­zi­lia­ren Miß­bräu­che schlug er bei die­sem Anlaß zwei Maß­nah­men vor.

Erstens die Ver­laut­ba­rung eines neu­en Syl­labus gegen die dok­tri­nä­ren Irr­tü­mer in der Inter­pre­ta­ti­on des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Konzils.

Zwei­tens die Ernen­nung von „hei­li­gen, muti­gen und tief in der Tra­di­ti­on der Kir­che ver­wur­zel­ten“ Bischöfe.

Unter den Zuhö­rern bei Schnei­ders Refe­rat befan­den sich Kar­di­nä­le, füh­ren­de Ver­tre­ter der römi­schen Kurie und nam­haf­te Theo­lo­gen. Es genügt zu erwäh­nen, daß sich unter den wei­te­ren Refe­ren­ten Kar­di­nal Vel­asio de Pao­lis, Erz­bi­schof Ago­sti­no Mar­chet­to, Bischof Lui­gi Negri von San Mari­no-Mon­te­fel­t­ro und Msgr. Flo­ri­an Kolf­haus vom Staats­se­kre­ta­ri­at befanden.

(Set­ti­mo Cielo/​Giuseppe Nar­di, Bild: fede e cultura)

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