(Kairo) Die Kopten Ägyptens feiern heute Epiphanie, das Fest der Erscheinung des Herrn. Der Patriarch der orthodoxen Kopten, Shenouda III., entschloß sich wegen der anhaltenden Angriffe gegen die ägyptischen Christen, dieses Hochfest nicht wie gewohnt in Alexandria zu zelebrieren. Die Nachricht wurde von der Kairoer Tageszeitung Al Ahram bekanntgegeben. Begründet wurde dieser Schritt auch mit der Trauer, in der die Christen Alexandrias nach dem Terroranschlag zum Jahreswechsel leben.
Der Patriarch bleibt in Kairo, wird aber auch dort nicht öffentlich in der Kathedrale von Abbassiya zelebrieren. Patriarch Shenouda III. ist 87 Jahre alt. Er kehrte erst vor zwei Tagen aus den Vereinigten Staaten von Amerika zurück, wo er sich zu Kontrollen seines Gesundheitszustandes aufhielt. Er wird heute allerdings seine traditionelle Mittwochs-Predigt halten.
Shenouda hatte bereits früher angedroht, aus Protest gegen die sozialen und rechtlichen Diskriminierungen der Christen in Ägypten, keine Hochfest und anderen bedeutenden Ereignisse mehr öffentlich zu zelebrieren. Derzeit sind Gespräche zwischen der Koptischen Kirche und dem Staat im Gange. Hauptthema sind die Genehmigungen neuer Kirchenbauten, die rechtlich schon sehr restriktiv und praktisch durch den Boykott und Schikanen der Behörden unmöglich sind.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews)