Das Schicksal zweier zum Tode verurteilter Frauen: Sakineh im Iran und Asia Bibi in Pakistan


(Tehe­ran) Die Ira­ne­rin Saki­neh Moham­ma­di Ash­tia­ni befin­det sich nach wie vor in Haft. Die gestern ver­brei­te­te Nach­richt ihrer Frei­las­sung erwies sich als Falsch­mel­dung. Der ira­ni­sche Fern­seh­sen­der Press-TV will heu­te abend eine Sen­dung über den Fall Saki­neh aus­strah­len. Die Frau wur­de wegen Bei­hil­fe zum Mord an ihrem Ehe­mann und Ehe­bruch ver­ur­teilt. Die Frau nahm ihr zunächst bestä­tig­tes Geständ­nis zurück und erklär­te, daß sie durch Gewalt und Fol­ter dazu gezwun­gen wor­den sei. Am 10. Okto­ber wur­den auch ihr Sohn Saj­jad Asgharz­adeh und ihr Rechts­an­walt ver­haf­tet. Saki­neh soll durch Stei­ni­gung hin­ge­rich­tet werden.
Press-TV bezeich­ne­te die welt­wei­te Kam­pa­gne gegen die Stei­ni­gung als „west­li­che Pro­pa­gan­da zur Desta­bi­li­sie­rung der isla­mi­schen Republik“.

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Nach wie vor im Gefäng­nis befin­det sich auch die paki­sta­ni­sche Chri­stin Asia Bibi. Am 7. Novem­ber wur­de sie von einem Gericht im Pun­jub wegen Belei­di­gung des Pro­phe­ten Moham­med zum Tode ver­ur­teilt. Es han­delt sich um den ersten Fall, in dem eine christ­li­che Frau nach dem paki­sta­ni­schen Anti-Blas­phe­mie­ge­setz zum Tode ver­ur­teilt wur­de. Mit dem Anti-Blas­phe­mie­ge­setz wer­den Belei­di­gun­gen gegen den Islam, den Koran und den Pro­phe­ten Moham­med straf­recht­lich ver­folgt. Den Ange­klag­ten droht die Todesstrafe.

Asia Bibi war von Arbeits­kol­le­gin­nen bedrängt wor­den, dem Chri­sten­tum abzu­schwö­ren und zum Islam zu kon­ver­tie­ren, was sie stand­haft ablehn­te. In der ange­reg­ten Dis­kus­si­on sprach Asia Bibi über Jesus und sag­te den sie bedrän­gen­den Moham­me­da­ne­rin­nen, daß Jesus für sie und für alle Men­schen am Kreuz gestor­ben ist und frag­te sie, was denn Moham­med für sie getan habe. Die Moham­me­da­ne­rin­nen fühl­ten sich dadurch belei­digt und zeig­ten ihre Arbeits­kol­le­gin wegen Blas­phe­mie an. Seit Juni 2009 befin­det sich Asia Bibi in Haft.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

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