(Erbil) Der Rat der religiösen Führer der Christen im Irak ruft die Christen des Landes auf, den 9. Dezember als Gedenktag an die Märtyrer der syrisch-katholischen Kathedrale von Bagdad zu begehen und daher an diesem Tag zu fasten.
Am 31. Oktober waren 58 Christen, der mit Rom unierten syrisch-katholischen Kirche bei einem Angriff islamischer Terroristen ermordet wurden, mehr als 70 weitere wurden teils schwer verletzt. Die irakische Al-Kaida-Gruppe hatte die Kathedrale während des Sonntagsgottesdienstes überfallen und ein Massaker und den Gläubigen, Männer, Frauen und Kinder angerichtet. Beim Attentat starben auch die beiden Priester.
Zudem wollen sich die Patriarchen und Bischöfe mit den Vorsitzenden der politischen Parteien treffen, die unter ihren Parlamentsabgeordneten auch Christen haben. Mit ihnen sollen die Hintergründe des Massakers und Lösungsvorschläge für die Sicherheit und die Zukunft der Christen im Irak besprochen werden. Die christlichen Führer erklärten gegenüber der Presse, daß die irakische Regierung nicht ausreichend für den Schutz und die Sicherheit der Christen unternehme.
Ein weiteres Problem ist das Eintreffen von 520 christlichen Familien in Kurdistan (im Nordirak), die weder Unterkunft noch Arbeit und Schulen für ihre Kinder haben. Sie flüchteten nach dem Attentat in den Norden. Die Patriarchen und Bischöfe richteten einen Appell an die kurdische Regierung, den Familien Unterstützung und Hilfe zukommen zu lassen.
Am 1. Dezember weigerten sich die Oberhirten der christlichen Kirchen, an einer Tagung über „Koexistenz und soziale Toleranz“ in Erbil teilzunehmen, die vom irakischen Minister für Menschenrechte veranstaltet wurde, weil sich die Christen des Landes von der Regierung im Stich gelassen fühlen.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews)