(Neu Delhi) Am 26. November überfielen radikale Hinduisten die Zusammenkunft von Katholiken in der katholischen St. Pauls-Schule in Udaipur. Die Anhänger der hinduextremistischen Visha Hindu Parishad (VHP) beschuldigten die Katholiken des Proselytismus. „Wir machen nichts, was gegen die indische Verfassung verstößt oder gegen die Gewissensfreiheit“, erklärte der Bischof von Udaipur, Msgr. Joseph Pathalil zu dem Überfall. „Obwohl dies so ist, werden die Christen immer häufiger Opfer von Angriffen durch Hinduextremisten der Hinduvata“, so der Bischof.
Rund 1250 Katholiken befanden sich in der St. Pauls-Schule, als die Hindunationalisten angriffen. Diese blockierten den Zugang zur Schule und verwehrten weiteren Katholiken den Zutritt. Die Hindus riefen in Sprechchören falsche Beschuldigungen gegen die Christen. Mehr als eine Stunden wurden die Katholiken in der Schule eingekesselt. „Jedesmal, wenn wir uns als Christen versammeln, behaupten die Hinduextremisten, daß wir dies tun, um Hindus zum Christentum zu bekehren. Das ist ihr haltloser, völlig erfundener Dauervorwurf“, so Bischof Pathalil. Die Hindunationalisten würden den Christen damit die Existenzberechtigung absprechen.
„Die Behörden kamen uns zu Hilfe. Es wurde ein Treffen zwischen uns und den Führern der Hinduvata organisiert. Ich habe diesen versichert, daß keine Konversionen durchgeführt wurden. Die Polizei befragte die Veranstalter des katholischen Treffens, die versicherten, daß bereits ihre Großeltern Christen waren, daß sie seit Generationen Christen seien und keine Konvertiten. Erst dann löste sich die Menge der Hindus, die die Schule belagert hatte, auf“, berichtete Msgr. Pathalil, der Bischof von Udaipur.
(Asianews /Giuseppe Nardi, Bild: Asianews)