Eine Million Christen ohne Kirche – Islamisten: Wie zerstört man eine Kirche? Anleitung im Internet


(Kai­ro) Die Lie­be zwi­schen einem christ­li­chen Bur­schen und einem mos­le­mi­schen Mäd­chen löste in einem klei­nen Ort 465 km süd­lich von Kai­ro eine Gewalt­wel­le aus. Die Poli­zei muß­te ein­grei­fen, um die Situa­ti­on unter Kon­trol­le zu brin­gen und das Über­grei­fen der Gewalt auf die Nach­bar­or­te zu ver­hin­dern. Zahl­rei­che Per­so­nen wur­den ver­haf­tet. Die Angrif­fe began­nen, nach­dem ein jun­ger Kop­te nachts gemein­sam mit einer jun­gen Mos­le­min gese­hen wur­de. Bei­de befin­den sich nun „zu ihrer eige­nen Sicher­heit“ in Poli­zei­ge­wahr­sam. Erst durch das Ein­grei­fen der Poli­zei und Auf­ru­fen der christ­li­chen und der mos­le­mi­schen Auto­ri­tät im Ort kehr­te wie­der Ruhe ein. Zusam­men­stö­ße zwi­schen Mos­lems und Kop­ten sind im Süden Ägyp­tens nicht sel­ten. Meist geht es um den Grund­be­sitz von Kop­ten oder den Bau einer Kir­che. In den letz­ten Mona­ten häuf­ten sich jedoch die Zusam­men­stö­ße auch in der ägyp­ti­schen Hauptstadt.

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Seit dem jüng­sten Vor­fall am 11. Novem­ber bewa­chen meh­re­re tau­send Kop­ten die Bau­stel­le der neu­en Mari­en­kir­che von Tal­bi­ya nahe den Pyra­mi­den. Eini­ge Dut­zend Poli­zi­sten ver­such­ten, auf die Bau­stel­le vor­zu­drin­gen, um den Bau zu stop­pen. Dabei ver­wü­ste­ten sie einen Teil der Bau­stel­le. Als die Kop­ten vom Poli­zei­ein­satz hör­ten, ver­sam­mel­ten sich sofort meh­re­re Hun­dert, um eine Schlie­ßung zu ver­hin­dern. „Auch wenn Staats­prä­si­dent Muba­rak per­sön­lich kommt, der Bau wird fort­ge­setzt“, so die Paro­le der Chri­sten. „Man sucht nur einen Vor­wand, um in die Bau­stel­le ein­zu­drin­gen mit dem Ziel, die Kir­che zu zer­stö­ren“, so der Kop­ten­füh­rer Man­sour el-Sharkawy.

In der Gegend von Tal­bi­ya leben mehr als eine Mil­li­on Kop­ten ohne Kir­che. Sie müs­sen jeden Sonn­tag wei­te Strecken zurück­le­gen, um an einem Got­tes­dienst teil­neh­men zu kön­nen. „Wir Chri­sten haben nicht ein­mal eine ein­zi­ge Kir­che, die Gegend ist aber voll von legal, aber auch von ille­gal errich­te­ten Moscheen“, so el-Shar­ka­wy. Die Chri­sten bekla­gen, daß gegen ille­gal errich­te­te Moscheen nicht ein­ge­schrit­ten wer­de, wäh­rend ein Bau­vor­ha­ben der Kop­ten jah­re­lang immer neu ver­zö­gert wer­de. „Und wenn wir dann end­lich alle Bau­be­wil­li­gun­gen haben, sucht macht irgend­ei­nen Vor­wand, um den Bau zu stop­pen oder den­noch zu ver­hin­dern“, so der Ver­tre­ter der Kop­ten. „Sobald die Mos­lems die Kup­pel der neu­en Kir­che sahen, wur­den sie ganz wahn­sin­nig“, sag­te ein Ver­tre­ter der Chri­sten. „Sie began­nen, vor und rund um die Bau­stel­le ihren Müll abzu­la­den.“ Die isla­mi­sti­sche Inter­net­sei­te Ata­ha­di ver­öf­fent­lich­te: „Bil­der der im Bau befind­li­chen Kir­che bei den Pyra­mi­den und wie man sie zer­stö­ren kann.“ Auf der Sei­te fun­da­men­ta­li­sti­scher Mos­lems heißt es wei­ter: „Eine ein­fa­che und wirk­sa­me Metho­de, die weder Waf­fen noch Spreng­stoff ver­langt: Es genügt Zucker in die Guß­for­men für die Säu­len zu schüt­ten, weil der Zucker in Ver­bin­dung mit Zement und Sand eine che­mi­sche Reak­ti­on auslöst.“

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

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