(Karlsruhe) Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit und überschattet von dem Debakel bei der Abstimmung für ein „PID-Verbot“ (408 : 391 Stimmen) hat der CDU-Parteitag mehrheitlich den Leitantrag des Bundesvorstandes der CDU zur künftigen Familienpolitik „Faire Chancen – für jedes Kind“ durchgewinkt. Zahlreiche Verbände, darunter der Deutsche Familienverband und das Familiennetzwerk Deutschland, sowie Delegierte und Gruppen der CDU-Basis, haben in über 1.000 Änderungsanträgen eine Korrektur des einseitigen „Familienbildes“ der Parteiführung gefordert. Wie aus Delegiertenkreisen zu erfahren war, entscheidet nun die Parteiführung über die eingebrachten Änderungsvorschläge. An der grundsätzlichen Ausrichtung der CDU-Familienpolitik, mehr öffentliche Erziehung und weniger Einfluß der leiblichen Eltern, wird es jedoch keine Korrektur geben.
Bundesfamilienministerin Schröder, die bei der Gentest-Debatte werbend für die PID als das „kleinere Übel“ eintrat, hat nun zu verantworten, daß Familie noch stärker von ihrer Partei in die individuellen Teile zerlegt wird, statt sie als Einheit und Grundlage der Gesellschaft zu fördern. Kinder sind nicht mehr länger Bestandteil einer Familie, sondern werden als zu fördernder eigenständiger Bereich der staatlichen Fürsorge zugeordnet.
(LB)