Nahostsynode: Nein zu Antisemitismus und Gewalt – Solidarität mit den Palästinensern


(Vati­kan) Die von Papst Bene­dikt XVI. ein­be­ru­fe­ne Syn­ode für den Nahen und Mitt­le­ren Osten der mit Rom unier­ten Kir­chen des Ori­ent spricht in ihrer Rela­tio post dis­cep­t­atio­nem ein ent­schie­de­nes Nein zum Anti­se­mi­tis­mus und zur Gewalt aus und drückt gleich­zei­tig den Palä­sti­nen­sern ihre Soli­da­ri­tät aus.

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Die „der­zei­ti­ge Lage“ der Palä­sti­nen­ser för­de­re in deren Rei­hen den isla­mi­schen Fun­da­men­ta­lis­mus, der im Wach­sen begrif­fen sei und der jede reli­giö­se Frei­heit ersticke. Die Fol­ge sei eine ver­stärk­te Aus­wan­de­rung vor allem der Chri­sten und der Gebil­de­ten aus der Regi­on, wodurch die Län­der in vie­ler­lei Hin­sicht ver­ar­men. Die Ent­schei­dung für den Dia­log, „aber in der Wahr­heit“, ist jene der Chri­sten. Die Bischö­fe der unier­ten Kir­chen rufen die Gläu­bi­gen auf, sich nicht abzu­kap­seln, son­dern Demo­kra­tie, Gerech­tig­keit und eine Tren­nung von Staat und Reli­gi­on zu fördern.

Die Syn­ode for­dert dazu auf, im israe­lisch-palä­sti­nen­si­schen Kon­flikt zu einer „gerech­ten und dau­er­haf­ten Lösung“ zu finden.

Die Rela­ti­on wur­de gestern in Anwe­sen­heit des Pap­stes vom ägyp­ti­schen Erz­bi­schof Anto­ni­os Naguiv, dem kop­ti­schen Patri­ar­chen von Alex­an­dria vorgetragen.

Die „sozio­po­li­ti­sche Lage in unse­ren Län­dern“ habe direk­te Fol­gen für die Chri­sten, die die nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen „beson­ders hart zu spü­ren bekom­men“, dies gel­te vor allem für den Krieg im Irak und den israe­lisch-palä­sti­nen­si­schen Kon­flikt. Die Rela­tio bekräf­tig­te die Zwei-Staa­ten-Lösung und erin­ner­te, daß der Hei­li­ge Stuhl immer wie­der dar­auf dräng­te, daß die bei­den Völ­ker in Frie­den und jedes in sei­nem Land mit siche­ren, inter­na­tio­nal aner­kann­ten Gren­zen leben könnten.

Brei­ten Raum nahm im Schluß­be­richt die Reli­gi­ons­frei­heit ein. Die Syn­oden­vä­ter for­der­ten, daß im inter­re­li­giö­sen Dia­log zwi­schen Chri­sten und Mos­lems die Reli­gi­ons­frei­heit erste Prio­ri­tät haben müs­se. Ver­schie­de­ne Bischö­fe spra­chen in ihren Bei­trä­gen von Gewalt und Zwang, der gegen Chri­sten aus­ge­übt wer­de. In ver­schie­de­nen Län­der sei­en die Mög­lich­kei­ten zur Reli­gi­ons­aus­übung erheb­lich eingeschränkt.

Kein Syn­oden­va­ter zitier­te jedoch einen der Koran­ver­se, auf die sich die isla­mi­schen Fun­da­men­ta­li­sten stüt­zen, um ihre Gewalt zu recht­fer­ti­gen. Ein deut­li­ches Zei­chen, das Bemü­hen um einen fried­li­chen Dia­log mit dem Islam sicht­bar zu machen.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

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