Die „Hebamme von Auschwitz“ – 5.–10. Oktober: 5. Welt-Gebets-Kongreß für das Leben in Rom


(Rom) Die ver­stor­be­ne pol­ni­sche Heb­am­me Sta­nis­la­wa Leszc­zyns­ka wird auf dem 5. Welt-Gebets-Kon­greß für das Leben in Rom im näch­sten Monat für ihre heroi­schen Anstren­gun­gen geehrt, mit denen sie Hun­der­te von neu­ge­bo­re­nen Babys vor einem bru­ta­len Ende im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ausch­witz rettete.

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Bevor Leszc­zyns­ka im April 1943 das Lager erreich­te, wur­den die Neu­ge­bo­re­nen von Gefan­ge­nen ertränkt, teils sogar aus­ge­setzt und dann von Rat­ten gefressen.

Wie Matthew M. Anger im Arti­kel „Die Heb­am­me von Ausch­witz“ berich­tet, wei­ger­te sich Leszc­zyns­ka den Befehl der Lager­lei­tung aus­zu­füh­ren und die Kin­der nach ihrer Geburt zu töten. Sie wider­setz­te sich auch dem berüch­tig­ten Lager­arzt Dr. Men­ge­le. Erstaun­li­cher­wei­se wur­de ihr den­noch erlaubt, unge­hin­dert ihre Tätig­keit fortzusetzen.

Wäh­rend ihrer Zeit im KZ Ausch­witz, half sie bei der Geburt von 3000 Babys. Die Hälf­te die­ser Kin­der wur­de ermor­det. Wei­te­re Tau­send star­ben an den schreck­li­chen Lebens­be­din­gun­gen im Lager. Kin­der mit blon­den Haa­ren und blau­en Augen, unge­fähr 500, wur­den aus dem Lager gebracht, da sie als Deut­sche erzo­gen wer­den soll­ten. Wei­te­re 30 über­leb­ten das Lager.

In ihrem „Bericht von Ausch­witz“ beschrieb Leszc­zyns­ka, wie die schwan­ge­ren Frau­en von Hun­ger und Käl­te geplagt waren und dem Man­gel an ärzt­li­cher Ver­sor­gung und sau­be­rem Was­ser. Tag und Nacht muß­ten die Rat­ten abge­wehrt wer­den, die an Nasen, Ohren, Fin­gern und Füßen zu nagen began­nen. „Rat­ten, die sich von Men­schen­fleisch ernähr­ten, wuch­sen zur Grö­ße gro­ßer Kat­zen her­an“, schrieb sie.

Wäh­rend ihrer gesam­ten Lager­zeit starb kei­ne Mut­ter und kein Baby in ihrer Obhut. Gebe­ten vom zustän­di­gen Arzt, Bericht über die Müt­ter- und Säug­lings­sterb­lich­keit zu erstat­ten, teil­te sie ihm die­se Tat­sa­che mit. „Der Lager­arzt schau­te mich ungläu­big an“, erzähl­te Leszc­zyns­ka. „Er sag­te nach einer Wei­le: Nicht ein­mal die besten deut­schen Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken wür­den eine sol­che Erfolgs­ra­te erzielen.“

Wäh­rend Leszc­zyns­ka in ihrem Bericht mein­te, „die abge­zehr­ten Kör­per“ sein „ein unge­eig­ne­tes Medi­um für Bak­te­ri­en“ gewe­sen, spra­chen die Kin­der und ande­re Gefan­ge­ne von einem „Wun­der“.

Leszc­zyns­ka gelang es, heim­lich in der Ach­sel­höh­le der Neu­ge­bo­re­nen eine klei­ne Täto­wie­rung anzu­brin­gen. Das erleich­ter­te den Fami­li­en, sich nach dem Krieg wie­der­zu­fin­den. „So lan­ge ein Neu­ge­bo­re­nes bei der Mut­ter war, bil­de­te die Mut­ter­schaft einen Hoff­nungs­strahl“ in der Lager­höl­le. „Die Tren­nung von den Neu­ge­bo­re­nen war schreck­lich“, sag­te sie. „Der blo­ße Gedan­ken an die Mög­lich­keit ihre Kin­der wie­der­zu­fin­den, half vie­len Frau­en, die Qua­len auszuhalten.“

In der katho­li­schen Kir­che wur­de ein Selig­spre­chungs­ver­fah­ren der „Heb­am­me von Ausch­witz“ ein­ge­lei­tet. Die Sta­nis­la­wa Leszc­zyns­ka Stif­tung, die von Ange­hö­ri­gen ihrer Fami­lie gegrün­det wur­de, arbei­tet an einem Film über ihr Leben.

Der 5. Inter­na­tio­na­le Welt-Gebets-Kon­greß für das Leben, der von Human Life Inter­na­tio­nal und ande­ren gro­ßen Lebens­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen aus­ge­rich­tet wird, fin­det vom 5. bis 10. Okto­ber 2010 in Rom statt. Als Refe­ren­ten wer­den zahl­rei­che füh­ren­de Lebens­schüt­zer und Anti-Abtrei­bungs­ak­ti­vi­sten aus der gan­zen Welt und hohe Ver­tre­ter des Vati­kans sprechen.

(LifeSiteNews/​GN, Bild: datum/​HLI)

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