(Rom) Die verstorbene polnische Hebamme Stanislawa Leszczynska wird auf dem 5. Welt-Gebets-Kongreß für das Leben in Rom im nächsten Monat für ihre heroischen Anstrengungen geehrt, mit denen sie Hunderte von neugeborenen Babys vor einem brutalen Ende im Konzentrationslager Auschwitz rettete.
Bevor Leszczynska im April 1943 das Lager erreichte, wurden die Neugeborenen von Gefangenen ertränkt, teils sogar ausgesetzt und dann von Ratten gefressen.
Wie Matthew M. Anger im Artikel „Die Hebamme von Auschwitz“ berichtet, weigerte sich Leszczynska den Befehl der Lagerleitung auszuführen und die Kinder nach ihrer Geburt zu töten. Sie widersetzte sich auch dem berüchtigten Lagerarzt Dr. Mengele. Erstaunlicherweise wurde ihr dennoch erlaubt, ungehindert ihre Tätigkeit fortzusetzen.
Während ihrer Zeit im KZ Auschwitz, half sie bei der Geburt von 3000 Babys. Die Hälfte dieser Kinder wurde ermordet. Weitere Tausend starben an den schrecklichen Lebensbedingungen im Lager. Kinder mit blonden Haaren und blauen Augen, ungefähr 500, wurden aus dem Lager gebracht, da sie als Deutsche erzogen werden sollten. Weitere 30 überlebten das Lager.
In ihrem „Bericht von Auschwitz“ beschrieb Leszczynska, wie die schwangeren Frauen von Hunger und Kälte geplagt waren und dem Mangel an ärztlicher Versorgung und sauberem Wasser. Tag und Nacht mußten die Ratten abgewehrt werden, die an Nasen, Ohren, Fingern und Füßen zu nagen begannen. „Ratten, die sich von Menschenfleisch ernährten, wuchsen zur Größe großer Katzen heran“, schrieb sie.
Während ihrer gesamten Lagerzeit starb keine Mutter und kein Baby in ihrer Obhut. Gebeten vom zuständigen Arzt, Bericht über die Mütter- und Säuglingssterblichkeit zu erstatten, teilte sie ihm diese Tatsache mit. „Der Lagerarzt schaute mich ungläubig an“, erzählte Leszczynska. „Er sagte nach einer Weile: Nicht einmal die besten deutschen Universitätskliniken würden eine solche Erfolgsrate erzielen.“
Während Leszczynska in ihrem Bericht meinte, „die abgezehrten Körper“ sein „ein ungeeignetes Medium für Bakterien“ gewesen, sprachen die Kinder und andere Gefangene von einem „Wunder“.
Leszczynska gelang es, heimlich in der Achselhöhle der Neugeborenen eine kleine Tätowierung anzubringen. Das erleichterte den Familien, sich nach dem Krieg wiederzufinden. „So lange ein Neugeborenes bei der Mutter war, bildete die Mutterschaft einen Hoffnungsstrahl“ in der Lagerhölle. „Die Trennung von den Neugeborenen war schrecklich“, sagte sie. „Der bloße Gedanken an die Möglichkeit ihre Kinder wiederzufinden, half vielen Frauen, die Qualen auszuhalten.“
In der katholischen Kirche wurde ein Seligsprechungsverfahren der „Hebamme von Auschwitz“ eingeleitet. Die Stanislawa Leszczynska Stiftung, die von Angehörigen ihrer Familie gegründet wurde, arbeitet an einem Film über ihr Leben.
Der 5. Internationale Welt-Gebets-Kongreß für das Leben, der von Human Life International und anderen großen Lebensschutzorganisationen ausgerichtet wird, findet vom 5. bis 10. Oktober 2010 in Rom statt. Als Referenten werden zahlreiche führende Lebensschützer und Anti-Abtreibungsaktivisten aus der ganzen Welt und hohe Vertreter des Vatikans sprechen.
(LifeSiteNews/GN, Bild: datum/HLI)