Zum Christentum konvertierter Ex-Hinduextremist in Indien ermordet – Vor drei Jahren getauft


(Neu Delhi) Ein ehe­mals füh­ren­der Hin­du­ex­tre­mist, der sich zum Chri­sten­tum bekehrt hat­te, wur­de am Frei­tag­mor­gen ermor­det. Die Blut­tat geschah in Tian­gia, einem Ort im Bezirk Kan­ha­mal im indi­schen Bun­des­staat Oris­sa, einer Gegend, in der im August 2008 ein anti­christ­li­cher Pogrom tob­te. Die Poli­zei fand die Lei­che des Man­nes im nahe­ge­le­ge­nen Wald. Ermitt­lun­gen wur­den eingeleitet.

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Bis­kesan Prad­han, 47 Jah­re alt, war einst ein Füh­rer der hin­du­ex­tre­mi­sti­schen Orga­ni­sa­ti­on Rash­tri­ya Swa­yam­s­evak Sangh (RSS). Er bekehr­te sich zum Chri­sten­tum und ließ sich vor drei Jah­ren tau­fen. Seit­her gehör­te er einer Bap­ti­sten­ge­mein­de an.

Sei­ne Ermor­dung fällt mit der Ver­öf­fent­li­chung der Ergeb­nis­se einer Unter­su­chungs­kom­mis­si­on zusam­men. Das Natio­na­le Volks­ge­richt (NTP) hat­te vom 22. bis. 24 August in Neu Delhi Opfer, Rich­ter und Men­schen­rechts­ak­ti­vi­sten ver­sam­melt, um an die Gewalt­ta­ten des anti­christ­li­chen Pogroms von 2008 zu erin­nern. Kein Täter muß­te sich bis­her für die Straf­ta­ten vor Gericht verantworten.

Sajan Geor­ge, Vor­sit­zen­der des Rats der indi­schen Chri­sten erklär­te: „Die Nach­richt vom bru­ta­len Mord an Bikesan Prad­han hat uns zutiefst erschüt­tert. Wir ver­ur­tei­len die­ses Ver­bre­chen gegen den ehe­ma­li­gen Hin­du­ex­tre­mi­sten, der Christ gewor­den ist.“

Unter Hin­weis auf die Ergeb­nis­se des NTP beklag­te Geor­ge, daß es nach dem Pogrom von 2008 im Staat Oris­sa zu Zwangs­kon­ver­sio­nen gekom­men ist. Hin­du­ex­tre­mi­sten zwan­gen Chri­sten zum Hin­du­is­mus über­zu­tre­ten oder dort­hin zurück­zu­keh­ren. „Die Fana­ti­ker“, so Geor­ge, „set­zen zur Zwangs­be­keh­rung auch Fol­ter, Ein­schüch­te­rung, Mord, Wirt­schafts­boy­kott und öffent­li­che Ernied­ri­gun­gen ein.“

Der Pogrom, der am 23. August 2008 begann, habe das fried­li­che Kli­ma zer­stört, das in Oris­sa herrsch­te, so Geor­ge. Er for­der­te die Zen­tral­re­gie­rung in Neu Delhi, die loka­len Behör­den und die Zivil­ge­sell­schaft auf, sich gemein­sam mit den Chri­sten ein­zu­set­zen, daß die fort­ge­setz­ten Gewalt­ta­ten gestoppt und die reli­giö­sen Min­der­hei­ten geschützt werden.

(Asianews/​GN, Bild: Asianews)

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