(Colombo) Mehr als 450.000 Pilger feierten am 15. August das Hochfest Maria Himmelfahrt am Wallfahrtsort von Madhu auf Sri Lanka. Es war das zweite Mal, daß das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel wieder gefeiert werden konnte, seit die Rebellen der Tamil Tigers im Mai 2009 besiegt worden waren. In den Jahren zuvor war auch der Wallfahrtsort während des Bürgerkriegs immer wieder Kampfgebiet.
Der Großteil der katholischen Pilger versammelte sich bereits am Vorabend in Madhu zur Vesper mit feierlicher Prozession, die vom Erzbischof von Colombo, Msgr. Malcolm Ranjith, gemeinsam mit anderen Bischöfen angeführt wurde.
Am 15. August, dem Hochfest Maria Himmelfahrt, begann das feierliche Hochamt um 6.30 Uhr. Erzbischof Ranjith zelebrierte in den Sprachen Sinhala, Tamil und Latein.
In diesem Jahr wurde mit dem Hochfest die „Woche der Familie“ abgeschlossen. Die Initiative der katholischen Kirche hatte am 6. August in der Diözese Mannar begonnen. Sie stand unter dem Motto: „Die Familie ist die Lehrmeisterin der christlichen Werte“.
Pater Julian Patrick Perera, Direktor des Familienapostolats von Sri Lanka, erklärte gegenüber Asianews, dass durch die Heiligen Messen und die Treffen in beiden Landessprachen „jeder Familie durch den Glauben solide Grundsätze für das Leben vermittelt“ werden sollen. Eine Möglichkeit, den Gläubigen zu helfen, ihr Familienleben „zu reinigen und zu erneuern“. Ziel der Glaubensvertiefung sei es auch, die Versöhnung nach dem Bürgerkrieg zu fördern.
Erzbischof Ranjith erinnerte in seiner Predigt an die Familien in Nord-Sri Lanka, die im Bürgerkrieg Familienangehörige verloren haben, „Brüder und Schwestern, Väter und Mütter, Ehemänner und Ehefrauen“. Etliche dieser Familie leben noch als Flüchtlinge in bescheidensten Verhältnissen. „Diese leidenden Menschen gehören zur selben von Gott geliebten Familie“, so der Erzbischof von Colombo. Der Erzbischof ermahnte die Ehepaare: „Viele Ehepaare wollen keine Kinder oder schieben deren Zeugung auf. Für einen Christen ist die Familie wie eine kleine Kirche.“
(Asianews/GN, Bild: Asianews)