(Peking) Peter Wang, Priester der katholischen Untergrundkirche in der Volksrepublik China wurde erneut verhaftet. Der Priester war nach drei Jahren Haft gerade aus dem Gefängnis entlassen worden. Verwandte und 20 weitere katholische Gläubige erwarteten ihn am 24. Juli vor dem Gefängnis von Tangshang Jidong. Sie konnten zusammen nur wenige Schritte in Freiheit gehen, als der Priester erneut verhaftet wurde. Seither fehlt jede Spur von ihm. Wie Asianews berichtet, soll der Priester gezwungen werden, Mitglied der regimetreuen Patriotischen Vereinigung zu werden.
Die letzten drei Jahre verbrachte Peter Wang im Gefängnis, weil er am 24. Juli 2007 eine Heilige Messe zelebriert hatte. Die Polizei verhaftete ihn damals in Xilinguole in der Inneren Mongolei, wo er sich mit zwei anderen Untergrundpriestern bei einer katholischen Familien getroffen hatte. Angeklagt war er, die Weihe einer neugebauten Herz-Jesu-Kirche in Guyuan organisiert zu haben. Die Kirche war mit Erlaubnis der Behörden errichtet worden. Für zwei Jahre leisteten die katholischen Gläubigen der Stadt eine freiwillige Abgabe für den Bau. Wer keine finanziellen Möglichkeiten hatte, leistete freiwillige Arbeitsstunden am Bau. An der Weihe, die ein Untergrundbischof durchführte, nahmen mehr als 7000 Katholiken und 21 Priester teil. Die Anklage gegen den Priester lautete auf Durchführung einer „illegalen Veranstaltung“. Es folgte die Verurteilung zu drei Jahren Gefängnis.
Die Diözese Xiwanzi ist eine Diözese der Untergrundkirche rund 260 km nördlich von Peking nahe der Grenze zur Inneren Mongolei. Sie zählt rund 15.000 Gläubige im Untergrund. Seit vielen Jahren werden die Bischöfe und Priester der Diözese durch die Polizei schikaniert und verfolgt. Weihbischof Yao Liang verschwand am 30. Juli 2006 nach seiner Verhaftung durch die Polizei. Niemand wußte, wo er festgehalten wurde. Im Januar 2009 wurde er schwerkrank entlassen. Kein Jahr später war er tot. Zwei weitere Priester und 20 Gläubige der Diözese befinden sich in Haft.
(Asianews/GN, Bild: Asianews)