(Jakarta) Drei Tote, fünf Verletzte und sieben zerstörte Häuser sind die provisorische Bilanz gewalttätiger Zusammenstöße zwischen jungen Moslems und Christen in Ambon, der Haupstadt der indonesischen Molukken. Der zuständige Polizeichef richtete einen Aufruf an alle, Ruhe zu bewahren. Bereits in der Vergangenheit waren die Molukken mehrfach Schauplatz religiöser Zusammenstöße, die Tausende von Opfern forderten und die Zerstörung von Hunderten von Kirchen und Moscheen.
Wie Asianews berichtet, seien die Gewalttätigkeiten Folge eines brüchigen Friedens, der 2002 unterzeichnet wurde, aber nicht zu einer wirklichen Befriedung führte. Der unmittelbare Auslöser des gestrigen Gewaltausbruchs ist noch nicht bekannt. Am 9. Juli, gegen 11.30 Uhr Ortszeit, standen einige Gebäude zwischen den Ortschaften Batu Merah Salam und Batu Merah Kampung in Flammen. Bisher konnte erst ein Toter identifiziert werden. Unter den Verletzten befinden sich auch ein Soldat und ein Polizist.
Die Sicherheitskräfte haben die Kontrollen verstärkt, um neuerlichen Angriffen vorzubeugen.
Zwischen 1999 und 2001 wurde auf den Molukken ein blutiger Krieg zwischen Moslems und Christen ausgetragen, nachdem islamistische Krieger aus Java auf die Insel Ambon kamen. Die Christen des Inselarchipels leisteten starken Widerstand. Der Krieg forderte Tausende von Todesopfern und die Zerstörung Hunderter von Kirchen und Moscheen. Fast eine halbe Million Menschen wurden durch den Krieg zu Flüchtlingen. Im Jahr 2002 gelang es, in Malino einen Waffenstillstand zu unterzeichnen, der einen von der Regierung unterstützten Friedensplan vorsah. Christen und Moslem halten sich auf den Molukken zahlenmäßig die Waage.
(Asianews/GN, Bild: Asianews)