Die ersten kubanischen Dissidenten in Madrid eingetroffen – Kirche erreicht Freilassung


(Havanna/​Madrid) Heu­te wur­den die ersten sie­ben kuba­ni­schen Dis­si­den­ten frei­ge­las­sen. Mit ihren Fami­li­en erreich­ten sie Madrid in Spa­ni­en. Die katho­li­sche Kir­che der Kari­bik­in­sel hat­te nach lan­gen Ver­hand­lun­gen ein Abkom­men mit dem Regime der Gebrü­der Raul und Fidel Castro erreicht, das die Frei­las­sung zumin­dest eines Teils der poli­ti­schen Gefan­ge­nen vor­sieht. Für 52 Dis­si­den­ten wur­de die For­mel Exil statt Ker­ker erreicht. Die katho­li­sche Kir­che bemüh­te sich vor allem aus huma­ni­tä­ren Grün­den um die Dis­si­den­ten, die unter men­schen­un­wür­di­gen Bedin­gun­gen ein­ge­sperrt waren und teil­wei­se schwer­krank sind. Eini­ge befan­den sich seit Mona­ten im Hungerstreik.

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Die katho­li­sche Kir­che ist der wich­tig­ste Ver­fech­ter der Frei­heit auf der Kari­bik­in­sel und gilt als der ein­zi­ge wirk­li­che Ansprech­part­ner für die Demo­kra­ti­sie­rung des Landes.

Die erste Grup­pe der Frei­ge­las­se­nen war 2003 zu Gefäng­nis­stra­fen zwi­schen sechs und 28 Jah­ren ver­ur­teilt wor­den. Es han­delt sich um Ricar­do Gon­za­lez, Anto­nio Vil­lar­re­al, Lester Gon­za­lez, José Luis Gar­cia Pane­que, Pablo Pach­e­co, Omar Ruiz e Julio Cesar Galvez.

Das Abkom­men sieht für die frei­ge­las­se­nen Dis­si­den­ten kei­nen Zwangs­auf­ent­halt in Spa­ni­en vor. Ein­mal dort ange­kom­men, kön­nen sie frei das Land ihres Auf­ent­halts wäh­len. Nach Kuba dür­fen sie nicht einreisen.

Meh­re­re Staa­ten haben bereits ange­bo­ten, Asyl zu gewäh­ren. Unter ihnen befin­den sich Chi­le und die Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka. Eli­sar­do Sanchez, Spre­cher der kuba­ni­schen Kom­mis­si­on für Men­schen­rech­te und die natio­na­le Ver­söh­nung, teil­te mit, daß zumin­dest drei der 52 Gefan­ge­nen, die nament­lich im Abkom­men genannt sind, beschlos­sen haben, in Kuba zu bleiben.

Das Abkom­men umfaßt nur einen Teil der poli­ti­schen Gefan­ge­nen des kom­mu­ni­sti­schen Regimes. Zu wei­te­ren Zuge­ständ­nis­sen war die Regie­rung in Havan­na nicht bereit.

Giu­sep­pe Nardi

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