(Islamabad) Die Bischöfe Pakistans beklagen sich über einen neuerlichen Mißbrauch des Blasphemie-Paragraphen gegen einen Katholiken. Das meldet die Nachrichtenagentur Fides. „Es handelt sich um einen weiteren Verstoß gegen die Menschenrechte. Ein weiteres trauriges Beispiel dafür, wie der so genannte Blasphemie-Paragraph instrumentalisiert und gegen religiöse Minderheiten eingesetzt wird“, so Peter Jacob, Sekretär der Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der Pakistanischen Bischofskonferenz. Der 73-jährige Rehmat Masih aus dem Dorf Jhandewall wurde von dem muslimischen Sajid Hameed verklagt, weil er den Propheten Mohammed beleidigt haben soll. Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche berichten, handelt es sich um eine offensichtlich falsche Aussage und um persönliche Streitigkeiten im Zusammenhang mit Grundbesitzfragen.
„Wir vertrauen darauf, daß die Anklage gegen Rehmat Mashi zurückgenommen wird, denn er ist unschuldig“, so Peter Jacob weiter. „Die pakistanische Regierung muss aufwachen und auf politischer und rechtlicher Ebene die eigene Verantwortung übernehmen. Die Regierung schläft, was Menschenrechtsfragen anbelangt“. Wie aus einem vor kurzem von der Kommission veröffentlichten Bericht zur Lage der religiösen Minderheiten in Pakistan hervorgeht, kommt es im ganzen Land immer wieder zum Mißbrauch des Blasphemie-Paragraphen. Seit der Einführung des Paragraphen im Jahr 1987 wurden 1.032 Personen beschuldigt, gegen ihn verstoßen zu haben.
(Fides/ RV)