Die christliche Illusion des Irenismus und das „tolerante“ Marokko, das Christen des Landes verweist


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Katho­li­sches ver­öf­fent­licht einen Kom­men­tar der Inter­net­sei­te Mes­sa in Lati­no über ein „ire­ni­sches“ Chri­sten­tum und einen „aggres­si­ven“ Islam vor dem Hin­ter­grund der Ermor­dung des Vor­sit­zen­den der katho­li­schen Bischofs­kon­fe­renz der Tür­kei, Msgr. Lui­gi Pado­ve­se, der Pasto­ral­rei­se Papst Bene­dikts XVI. nach Zypern, der Aus­wei­sung von 28 Chri­sten aus Marok­ko wegen „Pro­se­ly­tis­mus“.

(Rom) Die Zei­chen der Zeit sind ein­deu­tig, auch für jene, die sie nicht erken­nen wol­len. Das Chri­sten­tum in sei­nen unter­schied­li­chen geschicht­li­chen Ver­zwei­gun­gen, den Katho­li­zis­mus mit­ein­ge­schlos­sen, hat eine selbst­mör­de­ri­sche Rich­tung ein­ge­schla­gen, die sie an sich selbst und an sei­nem Glau­ben zwei­feln und die eige­nen Wur­zeln ver­wer­fen läßt, in der Illu­si­on eines böo­ti­schen pan­re­li­giö­sen Irenismus.

Im Gegen­satz dazu wirft der Islam, auch dank sei­ner uner­schöpf­li­chen Quel­len an Petro-Dol­lars, jene Pati­na der Ver­west­li­chung ab, die er wäh­rend der Kolo­ni­al­zeit ange­nom­men hat­te und zieht sich auf immer unver­söhn­li­che­re und fana­ti­sche­re Posi­tio­nen zurück. Und nach­dem es eine Grund­re­gel gibt, daß je selbst­si­che­rer eine Reli­gi­on ist oder gar aggres­siv, desto mehr Erfolg hat sie im reli­giö­sen Mar­ke­ting (die nega­ti­ve Gegen­pro­be haben wir im post­kon­zi­lia­ren Katho­li­zis­mus und im homo­phi­len Angli­ka­nis­mus), brei­tet sich der Islam nicht nur ent­lang der Migra­ti­ons­rou­ten aus, son­dern auch weil er eine soli­de Alter­na­ti­ve – zumin­dest dem Anschein nach – zum Gefa­sel der libe­ra­len christ­li­chen Kon­fes­sio­nen (post­kon­zi­lia­rer Katho­li­zis­mus tra­gi­scher­wei­se ein­ge­schlos­sen) bietet.

Was in der Tür­kei geschieht, jenem Land der Mär­ty­rer seit der blu­ti­gen Erobe­rung Kon­stan­ti­no­pels im Jahr 1453, ist Chro­nik unse­rer Tage. Aus Marok­ko, jenem König­reich, das im Mosa­ik isla­mi­scher Staa­ten als tole­rant gilt, erreicht uns eine Nach­richt, die sicher von den gro­ßen Medi­en unbe­ach­tet blei­ben wird, und gera­de des­halb drängt es zumin­dest uns, zu mel­den, daß 28 aus­län­di­sche Chri­sten mit der Anschul­di­gung des Lan­des ver­wie­sen wur­den, „den Glau­ben der Mos­lems zu gefähr­den“. Inner­halb von nur 48 Stun­den muß­ten sie das Land verlassen.

Nun bestrei­ten aber alle 28 Betrof­fe­nen, irgend­wel­che pro­se­ly­ti­schen Akti­vi­tä­ten gesetzt zu haben. Es han­delt sich ein­fach nur um gläu­bi­ge Chri­sten ver­schie­de­ner Kon­fes­sio­nen. Aber offen­sicht­lich gilt die Tat­sa­che, daß im Dar-Al-Islam (im Land des Islam) jemand sich erlaubt einen ande­ren Glau­ben zu leben, als den kora­ni­schen, als inak­zep­ta­bel: eine Fit­na also, ein Hin­der­nis oder eine Anfech­tung wider den Islam, gegen die der Koran ver­pflich­tet, mit allen Mit­teln im Dji­had (dem hei­li­gen Krieg) zu kämpfen.

(Messainlatino/​GN, Bild: Wikimedia/flickr.com/tscherno)

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