(Hohhot) Mit Zustimmung des Heiligen Stuhls wurde Msgr. Paul Meng Qinglu zum neuen Bischof der Diözese Hohhot in der Inneren Mongolei geweiht. Die Diözese in der Volksrepublik China war nach dem Tod von Msgr. Wang Xixian fünf Jahre lang verwaist.
Die Bischofsweihe erfolgte gestern um 8 Uhr morgens in der Herz-Jesu-Kathedrale nur zehn Tage nach der Amtseinführung von Msgr. Matthias Du Jiang in der Diözese Bameng. Letztere war überschattet durch die vom Regime aufgenötigte Anwesenheit eines unrechtmäßigen Bischofs, der von Rom nicht anerkannt ist. Man befürchtete, daß auch an der Weihe von Msgr. Oinglu regimetreue, unrechtmäßige Bischöfe teilnehmen könnten. Dazu kam es jedoch nicht. An der Weihe von Hohhot nahmen nur mit Rom unierte Bischöfe teil.
Am Festgottesdient nahmen neben mehreren Bischöfe auch rund 90 Priester der Diözese und der Umgebung teil und mehr als 3000 Gläubige.
Msgr. Meng ist 47 Jahre alt. Er entstammt einer katholischen Han-Familie aus Wumeng. Nach dem Abitur trat er in das Priesterseminar von Hohhot ein. 1989 empfing er die Priesterweihe. Für jeweils kurze Zeit durfte er sogar im Ausland studieren, so 1994 in Hong Kong und 2007 in Belgien. Er wirkte in verschiedenen Pfarreien der Diözese.
Mit Blick auf die Versöhnung mit der romtreuen Untergrundkirche gab er sich gegenüber Asianews „optimistisch“. An der Bischofweihe hatten auch Gläubige der Untergrundkirche teilgenommen.
Die Diözese Hohhot zählt mehr als 50.000 Katholiken, 20 Priester und 17 Ordensfrauen.
Seit 2001 ist er stellvertretender Vorsitzender der regimetreuen Patriotischen Vereinigung der Inneren Mongolei. Seine vom Regime kontrollierte Wahl zum Bischof erfolgte bereits am 11. Juni 2005, doch erst jetzt konnte er, nach der Anerkennung durch Rom, die Weihe empfangen.
Durch die kommunistische Machtübernahme zeigt sich das Bild der katholischen Kirche in der Volksrepublik China vielschichtig. Die romtreuen Bischöfe und Katholiken stellen die legitime Kirche dar, werden aber von der Regierung in Peking abgelehnt und verfolgt. Das Regime schuf mit der Patriotischen Vereinigung regimetreue, doch von Rom nicht anerkannte Parallelstrukturen. Msgr. Qinglu bildet ein Zwischenglied. Er wurde von der Patriotischen Vereinigung bestimmt, aber von Rom anerkannt.
(Asianews/GN, Bild: Asianews)