(Hong Kong) Mit welchen Schwierigkeiten die Kirche in der Volksrepublik China tagtäglich konfrontiert ist, verdeutlich die offizielle Amtseinführung von Msgr. Matthias Du Jiang, Jahrgang 1962, als Bischof der Diözese Bameng. Der aus der Inneren Mongolei stammende Prälat wurde bereits 2004 mit Zustimmung des Heiligen Stuhls zum Bischof geweiht. Die kommunistischen Behörden verweigerten ihm jedoch die Anerkennung. Daher konnte er bisher nicht öffentlich als Bischof sprechen und auftreten.
Nach sechsjährigem Tauziehen erfolgte seine Anerkennung auch durch das Regime in Peking. Auf Anweisung der Behörden sollte ein nicht in der Einheit mit Rom stehender und daher unrechtmäßiger Bischof die festliche Eucharistiefeier zur Amtseinführung leiten. Dafür vorgesehen war Msgr. Ma Yinglin, von der Regierung eingesetzter Bischof von Kunming, Generalsekretär der chinesischen Bischofskonferenz und Vize-Vorsitzender der regimetreuen Patriotischen Vereinigung.
Msgr. Du lehnte diese Entscheidung jedoch kategorisch ab und betonte, bereits der rechtmäßige Bischof der Diözese Bameng zu sein. Einzig ihm stehe es daher zu, die Eucharistiefeier zu zelebrieren. Nach Tagen intensiver Verhandlungen, in denen Msgr. Du von der Außenwelt völlig abgeschnitten war, gestanden die kommunistischen Behörden zu, daß Bischof Du Zelebrant des Festgottesdienstes sei. Dessen Forderung, die Amtseinführung zu verschieben wurde nicht stattgegeben. Der regimetreue Bischof Ma wurde gegen den ausdrücklichen Willen von Msgr. Du zum Konzelebranten bestimmt. Vor Beginn der Eucharistiefeier am 8. April wurde eine Erklärung der chinesischen Bischofskonferenz verlesen, in der seine Anerkennung als Bischof von Bameng bestätigt wurde. In seiner Predigt betonte Msgr. Du seine Treue zu Papst Benedikt XVI. , dem er für seine Ernennung zum Bischof der Diözese dankte.
An der Amtseinführung durften nur ausgewählte 24 Priester, 27 Ordensfrauen und 300 Geladene teilnehmen. Erst nach dem anschließenden Festmahl lösten Polizei und Sicherheitskräfte die Absperrung um die Kathedrale von Sanshenggong und die Abriegelung der gesamten Stadt auf, mit der alle „Ungebetenen“ vom Festakt ferngehalten wurden, darunter vor allem die katholischen Gläubigen. Auch der gesamte Telefon- und Internetverkehr wurden kontrolliert. Auch gegenüber Informanten von Asianews bedauerte Msgr. Du, die Konzelebration von Msgr. Ma Yinglin nicht verhindert haben zu können. Der Mut von Msgr. Du wurde nicht nur bei den Katholiken als „vorbildlich“ aufgenommen.
(Asianews/GN, Bild Asianews)