Türkei: Regierung kündigt Wiedereröffnung des orthodoxen Priesterseminars Chalki an


(Anka­ra) Die tür­ki­sche Regie­rung beab­sich­tigt das seit vier Jahr­zehn­ten zwangs­wei­se geschlos­se­ne Prie­ster­se­mi­nar Chal­ki des Öku­me­ni­schen Patri­ar­chats von Kon­stan­ti­no­pel wie­der eröff­nen. Dies kün­dig­te, tür­ki­schen Medi­en zufol­ge, Vize-Mini­ster­prä­si­dent Bülent Arinc am 11. März in Istan­bul an.

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Die Regie­rung betrach­te den Wunsch der nicht-mus­li­mi­schen Min­der­hei­ten nach Aus­bil­dung von Geist­li­chen ihres Glau­bens als eine berech­tig­te For­de­rung und als ihr gutes Recht, sag­te Arinc nach einem Tref­fen mit christ­li­chen und jüdi­schen Reli­gi­ons­füh­rern im Istan­bu­ler Amts­sitz des Mini­ster­prä­si­den­ten: „Sowohl ich per­sön­lich als auch die Regie­rung sind ent­schlos­sen, dass die Aus­bil­dung am Prie­ster­se­mi­nar wie­der auf­ge­nom­men wer­den soll.“

Zwar habe das Ver­fas­sungs­ge­richt den gesetz­li­chen Rah­men für einen sol­chen Schritt begrenzt, sag­te Arinc. Er hof­fe den­noch, dass die Wie­der­eröff­nung des Semi­nars im Rah­men der bestehen­den Geset­ze „ohne gro­ße Ver­zö­ge­run­gen“ ver­wirk­licht wer­den könne.

Das Prie­ster­se­mi­nar, das auf der Insel Heybeliada/​Chalki im Mar­ma­ra­meer vor Istan­bul liegt, ist seit 1971 geschlos­sen. Weil das Öku­me­ni­sche Patri­ar­chat seit­her kei­ne eige­nen Geist­li­chen mehr aus­bil­den konn­te, wird die per­so­nel­le Situa­ti­on der 1.700 Jah­re alten Insti­tu­ti­on von Jahr zu Jahr prekärer.

(APD)

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