Obamas Gesundheitsreform – Die wiedergefundene Harmonie zwischen US-Bischöfen und Osservatore Romano


(Vatikan/​ Washing­ton) Zwi­schen der ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz und dem Osser­va­to­re Roma­no scheint wie­der Über­ein­stim­mung in der Ein­schät­zung des wich­tig­sten innen­po­li­ti­schen The­mas seit Beginn der Amts­zeit von US-Prä­si­dent Barack Oba­ma zu herr­schen. Der Osser­va­to­re Roma­no mach­te sich gestern die Kri­tik der ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe an Oba­mas-Gesund­heits­re­fom zu eigen. Der Arti­kel wur­de in der ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz mit gro­ßer Genug­tu­ung auf­ge­nom­men. Dort hat­te man eine Rei­he frü­he­rer Arti­kel im offi­ziö­sen Tag­blatt des Pap­stes über die Prä­si­dent­schaft Oba­mas nur mit unter­drück­tem Rumo­ren ertra­gen. Vor allem die Bilanz über die ersten 100 Tage des amtie­ren­den US-Prä­si­den­ten, die der Osser­va­to­re Roma­no gezo­gen hat­te, lag ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fen und Gläu­bi­gen schwer im Magen. Des­halb mach­te die neue Über­ein­stim­mung der katho­li­schen Kir­che in den USA und des Tag­blat­tes des Pap­stes gestern in den katho­li­schen Medi­en der Ver­ei­nig­ten Staa­ten schnell die Run­de. Die Catho­lic News Agen­cy (CNA) brach­te den gan­zen Tag über als Top­mel­dung den Titel: „Zei­tung des Vati­kans: Die ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe spre­chen zur Gesund­heits­re­form im Namen der katho­li­schen Kirche“. 

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Der Bischofs­kon­fe­renz der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka gefällt die Gesund­heits­re­form von US-Prä­si­dent Oba­ma, die vom Senat bereits geneh­migt wur­de, bekann­ter­ma­ßen über­haupt nicht. Dafür gibt es drei Grün­de, wie die Bischö­fe nicht müde wer­den zu wie­der­ho­len. Da ist zual­ler­erst die Abtrei­bung. Hin­ter Oba­ma drän­gen Abtrei­bungs­lob­by­isten aus ideo­lo­gi­schen und öko­no­mi­schen Grün­den. Die Reform unter­sagt nicht die Finan­zie­rung der Abtrei­bung mit Steu­er­gel­dern, sie garan­tiert Ärz­ten und Kran­ken­pfle­gern, die Abtrei­bung ableh­nen kei­nen aus­rei­chend Schutz ihrer Gewis­sens­frei­heit, es grenzt die Zuwan­de­rer zu sehr aus. Kar­di­nal Fran­cis Geor­ge, Erz­bi­schof von Chi­ca­go und Vor­sit­zen­der der ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz erklär­te jüngst mit kla­ren Wor­ten, daß „die­sem Pro­jekt Wider­stand ent­ge­gen­ge­setzt wer­den muß“. Ähn­lich schrieb der Erz­bi­schof von Den­ver Charles Cha­put im Den­ver Catho­lic Regi­ster, daß die Reform vor allem in den Details genau ange­schaut wer­den müs­se, denn vor allem dort sei sie man­gel­haft, denn „der Teu­fel steckt bekannt­lich im Detail“.

(Palaz­zo Apostolico/​GN, Bild: flickr​.com John Ste­phan Dwyer)

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