Der hl. Bonaventura als bedeutender Theologe – Versöhnung der griechischen und lateinischen Kirche von 1274


Lie­be Brü­der und Schwestern!

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Wenn ich bei der heu­ti­gen Kate­che­se über den hei­li­gen Bona­ven­tura spre­che, so tue ich dies nicht ohne eine gewis­se Nost­al­gie. Die­ser Hei­li­ge ist mir im Stu­di­um und zu Beginn mei­ner wis­sen­schaft­li­chen Tätig­keit ein hoch­ge­schätz­tes Vor­bild und ein Beglei­ter gewor­den, dem ich Wesent­li­ches für mei­ne geist­li­che Prä­gung ver­dan­ke. Bona­ven­tura wur­de um 1217 in Bagno­re­gio etwa 80 km nörd­lich von Rom gebo­ren. Sei­ne Lebens­zeit fällt mit­ten in jenes 13. Jahr­hun­dert, das sich durch eine gro­ße Blü­te des Glau­bens, des Wis­sens und der Kul­tur aus­zeich­ne­te. Schon früh wur­de Bona­ven­tura, der mit welt­li­chem Namen Gio­van­ni Fidan­za hieß, von der Gestalt des hei­li­gen Franz von Assi­si, den er per­sön­lich nicht mehr erlebt hat, berührt. Bona­ven­tura berich­tet, daß er als Kind schwer erkrank­te. Kei­ner konn­te ihm hel­fen. Da rief die Mut­ter in ihrer Not den gera­de hei­lig­ge­spro­che­nen Fran­zis­kus zu Hil­fe, und der Kna­be wur­de wie­der gesund. Bei sei­nem Stu­di­um in Paris begeg­ne­te Bona­ven­tura dann den Fran­zis­ka­ner­brü­dern, die auch als Pro­fes­so­ren an der Uni­ver­si­tät wirk­ten. Er war von ihrem Glau­bens­ei­fer und ihrer Bedürf­nis­lo­sig­keit so fas­zi­niert, daß er selbst in die­sen Orden ein­trat. Er hat­te im Lau­fe sei­nes Lebens hohe Ämter inne, er wur­de selbst Pro­fes­sor in Paris, dann Gene­ral­mi­ni­ster sei­nes Ordens und schließ­lich Kar­di­nal. Bei allem blieb er dem Armuts­ide­al sei­nes Ordens ver­pflich­tet. Die Leucht­kraft der Kir­che, das war sei­ne tie­fe Über­zeu­gung, grün­det in der Beru­fungs­treue gera­de jener Söh­ne und Töch­ter, die nicht nur die Gebo­te Got­tes in die Tat umset­zen, son­dern durch ein Leben in Armut, Keusch­heit und Gehor­sam dafür Zeug­nis able­gen, daß das Evan­ge­li­um Quel­le der Freu­de und des erfüll­ten Lebens ist. Als bedeu­ten­der Theo­lo­ge nahm Bona­ven­tura schließ­lich an den Vor­be­rei­tun­gen zum 2. Kon­zil von Lyon teil. Dort wirk­te er maß­geb­lich an Ver­hand­lun­gen um eine Ver­söh­nung der grie­chi­schen und der latei­ni­schen Kir­che mit. Er konn­te noch die Uni­on erle­ben und starb dann 1274 in Lyon.

Von Her­zen grü­ße ich alle deutsch­spra­chi­gen Pil­ger und Besu­cher. Chri­stus gilt es immer mehr ken­nen­zu­ler­nen, zu lie­ben und nach­zu­ah­men. So fin­den wir, sagt der hei­li­ge Bona­ven­tura, die Mit­te unse­res Lebens und kön­nen der Geschich­te Gestalt geben. Dazu schen­ke euch Gott sei­ne Gnade.

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