(Rom) Paolo Rodari, Vatikanist der italienischen Tageszeitung Il Foglio verfaßte nach den haltlosen Angriffen auf Papst Benedikt XVI. und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone einige persönliche Anmerkungen, die er auf seiner Internetseite Palazzo Apostolico veröffentlichte:
„Ich möchte etwas über den amerikanischen Journalismus sagen. Gerne erteilen uns die amerikanischen Kollegen Lektionen, indem sie schreiben, daß wir italienische Vatikanisten Nachrichten veröffentlichen, die es in Wirklichkeit gar nicht gebe. Wir kündigen Dinge an, die dann, wer weiß, eines Tages eintreten oder vielleicht auch nicht. Die Sache ist manchmal wahr, andere Male nicht.
Heute fragen wir uns aber etwas: Ist das Journalismus, was die New York Times auf ihrer Titelseite gebracht hat? Ist das Journalismus, wenn man aus dem Nichts einen mehrere Jahrzehnte alten Fall herauszieht (ohne irgend etwas zu belegen), um zu behaupten, daß Ratzinger und der Vatikan die Mißbrauchsfälle eines Priesters an Minderjährigen vertuscht hätten? Niemand leugnet, daß Pater Murphy Mißbräuche begangen hat. „Aber nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, will ich nichts mehr von Lektionen durch meine amerikanischen Kollegen hören.“
(Avvenire/GN)