Pakistan: Bischof wird das Anwaltsteam der Verteidigung im Fall Shazia Bashir leiten


(Laho­re) Bischof Timo­thy Nasir, von der Pres­by­te­ria­ni­schen Kir­che Paki­stans wird das Tema der Anwäl­te lei­ten, die sich mit dem Fall Shazia Bas­hir befas­sen. Das 14jährige katho­li­sche Mäd­chen wur­de am 22. Janu­ar von ihrem Arbeit­ge­ber, dem wohl­ha­ben­den mus­li­mi­schen Anwalt Nae­em Chou­dry in Laho­re ver­ge­wal­tigt und ermordet.

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Wie der Fides­dienst aus Krei­sen der Orts­kir­che erfährt, ist Bischof Nasir unter der christ­li­chen Glau­bens­ge­mein­schaft in Paki­stan sehr bekannt: unter ande­rem ist er Rek­tor des Theo­lo­gi­schen Semi­nars in Gujr­an­wa­la (Pun­jab) und für sei­en zahl­rei­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen und sein Enga­ge­ment zum Schutz der Men­schen­rech­te bekannt.

Er wur­de für die Lei­tung der Anwalts­grup­pe bestimmt, nach­dem ande­re christ­li­che Anwäl­te bedroht wor­den waren, an die sich die Ange­hö­ri­gen von Shazia zusam­men mit Orga­ni­sa­tio­nen die sich mit dem Fall beschäf­ti­gen, gewandt hat­ten. Gegen den Anwalt Nae­em Chou­dry wur­de Ankla­ge wegen Gewalt und Mord erhoben.

Chou­dry war Vor­sit­zen­der des Hohen Gerichts in Laho­re und ist sehr ein­fluß­reich. Er unter­hält auch enge Bezie­hun­gen zur paki­sta­ni­schen Armee und der Regie­rung des Staa­tes Pun­jab sowie zur Paki­stan Mus­lim League Nawaz. In den ver­gan­ge­nen Tagen hat­ten Anwalts­ver­bän­de und ‑gewerk­schaf­ten sich auf sei­ne Sei­te gestellt. Dage­gen sol­len die Anwäl­te, die die Fami­lie von Shazia Bas­hir ver­tre­ten, bedroht und ein­ge­schüch­tert wor­den sein.

Das Ver­fah­ren befand sich bereits in einer Pha­se des Still­stand und bei einer erste Anhö­rung wur­de von dem beauf­trag­ten Rich­ter auf­ge­scho­ben, die die Fami­lie des Opfers noch kei­nen Ver­tei­di­ger hat­te, so Beobachter.

Ärz­te, die vom Ange­klag­ten beauf­tragt wur­den, gaben bereits bekannt, man habe kei­ne Anzei­chen für Miß­hand­lung oder Ver­ge­wal­ti­gung am Kör­per des Mäd­chens gefun­den: es wird nun befürch­tet, daß die Behör­den in Pun­jab den Fall zugun­sten des Ange­klag­ten mani­pu­lie­ren könnten.

Unter­des­sen erklär­tet sich Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen bereit, den Rechts­weg wei­ter zu unter­stüt­zen, denn der Fall Shazia darf nicht unbe­straft blei­ben.  Die Figur einer bekann­ten Per­sön­lich­keit, wie Bischof Nasir und des­sen Enga­ge­ment in die­sem Fall, ist eine Garan­tie und läßt uns hof­fen, so die Beob­ach­ter aus Krei­sen der katho­li­schen Kir­che in Pakistan.

(Fides)

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