Italien hinterlegt gegen Straßburger Kreuz-Urteil Berufung


(Rom/​Straßburg) Die Ita­lie­ni­sche Regie­rung hin­ter­leg­te Ende Janu­ar Beru­fung gegen das Kreuz-Urteil des Euro­päi­schen Gerichts­hof für Men­schen­rech­te, mit dem die Anbrin­gung des Kreu­zes in staat­li­chen Schul­klas­sen als Ver­let­zung der Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on bezeich­net wur­de. Die Beru­fung rich­tet sich an die Gro­ße Kam­mer, die nun die Zulä­ßig­keit prü­fen muß. In einer Begleit­no­te der Regie­rung heißt es:

Anzei­ge

„Das Gericht habe über­se­hen, daß die Anbrin­gung des Kreu­zes kei­ne Ent­schei­dung einer Schul­di­rek­ti­on war, son­dern eine von den natio­na­len Bestim­mung recht­lich fest­ge­schrie­be­ne Pflicht.“

Ita­li­ens Außen­mi­ni­ster Fran­co Frat­ti­ni erklär­te zur Beru­fung: „Wir hof­fen stark, daß unser Ein­spruch zulä­ßig ist. Wir haben von ande­ren euro­päi­schen Staa­ten viel Soli­da­ri­tät erfah­ren, die sich bereit­erklär­ten im Ver­fah­ren zugun­sten unse­rer Posi­ti­on zu inter­ve­nie­ren.“ „Wir emp­fin­den das Urteil vor allem als kul­tu­rel­les Unrecht“, ergänz­te Gian­ni Let­ta, Staats­se­kre­tär im Amt des Mini­ster­prä­si­den­ten und graue Emi­nenz der Regierung.

Für die katho­li­sche Kir­che begrüß­te der Vor­sit­zen­der der ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz die Initia­ti­ve des ita­lie­ni­schen Staa­tes. „Das Urteil wider­spricht objek­tiv der euro­päi­schen Geschich­te, aber auch dem Volksempfinden.“

(GN)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!