Erzbischof von Algier fordert Abschaffung der kriminalisierenden Bestimmungen für Nicht-Moslems


(Algier) Der katho­li­sche Erz­bi­schof von Algier, Msgr. Gha­leb Bader, for­der­te die Rück­nah­me der ein­schrän­ken­den Vor­schrif­ten für die Reli­gi­ons­aus­übung der Nicht-Mos­lems. Die For­de­rung erhob er im Rah­men eines Gesprä­ches über Kul­tus­frei­heit zu dem das alge­ri­sche Reli­gi­ons­mi­ni­ste­ri­um Bou­ab­dal­lah Ghla­mal­lah gela­den hat­te. Das gel­ten­de Gesetz zwingt alle Bür­ger Alge­ri­ens, die nicht dem Islam ange­hö­ren, sich einer staat­lich aner­kann­ten Reli­gi­ons­ge­mein­schaft anzu­schlie­ßen, die alle kul­ti­schen Hand­lun­gen geneh­mi­gen las­sen muß. Die­se dür­fen wie­der­um nur in staat­li­che aner­kann­ten und geneh­mig­ten Orten statt­fin­den. Ein 2005 erlas­se­nes uns 2006 in Kraft getre­te­nes Gesetz stellt zudem jede Form der Mis­sio­nie­rung unter Mos­lems durch Nicht-Mos­lems unter Stra­fe. Wer ver­sucht, einen Mos­lem zu kon­ver­tie­ren, ris­kiert von zwei bis fünf Jah­ren Haft und eine Geld­stra­fe bis zu 10.000 Euro. Msgr. Bader erklär­te, daß die­se Bestim­mun­gen vie­le Katho­li­ken in der frei­en Aus­übung ihres Glau­bens behin­dert. In vie­len Gegen­den des Lan­des gibt es näm­lich kei­ne Kir­chen und Kapel­len. Die Got­tes­dien­ste müs­sen in pri­va­ten Gebäu­den und an ver­schie­de­nen Orten statt­fin­den. Dies aber unter­sagt das Gesetz. Der Reli­gi­ons­mi­ni­ster ant­wor­te­te, daß das Kul­tus­ge­setz von 2005 sich gegen kei­ne Reli­gi­on rich­te, son­dern ledig­lich „den Bereich organisiere“.

Anzei­ge

(RV/​GN; Bild: Owitalia)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!