(Manila) „Während meiner drei Arbeitsjahre in Saudi-Arabien hatte ich nie die Erlaubnis, das Haus verlassen und an einem Gottesdienst teilnehmen zu können“, das ist die schockierende Schilderung von Rebeka Perlas, einer 35 Jahre alten Philippinin, die als Hausangestellte bei einer moslemischen Familie in Riad arbeitete.
Rebeka Perlas ist eine von rund 200.000 Philippinos, die aus Arbeitsgründen in das islamische Land auf der arabischen Halbinsel kamen, um zum Unterhalt der Familie zu Hause beizutragen.
Im wahabitischen Königreich gibt es keine Religionsfreiheit. Einzig der Islam ist als Religion anerkannt.
Der Bau von Kirchen und Kapellen ist verboten. Ausgesprochen selten erteilen die Behörden, die Erlaubnis zu einer liturgischen Handlung in Privaträumen und mancher Botschaft. Zudem seien die Arbeitsbedingungen der ins Land strömenden Gastarbeiter teils „katastrophal“, wie Asianews berichtet.
Rebeka Perlas schilderte, daß ihr Arbeitgeber nicht physisch „schlecht“ zu ihr gewesen sei. Trotz ihrer immer wieder vorgebrachten Bitten, war es ihr nicht möglich, an einem Gottesdienst oder auch nur Gebetstreffen teilzunehmen. Ihr geistliches Leben mußte sich auf das stille Gebet in den frühen Morgenstunden beschränken, ehe sie ihr Zimmer zur Arbeit verließ. „Nur der Glaube an Gott und das tägliche Gebet des Rosenkranzes um 3 Uhr morgens ermöglichten es mir, inmitten der anti-christlichen islamischen Umwelt zu überleben“, so Rebeka Perlas.
Die katholische Bischöfe auf den Philippinen machen auf das „traurige Schicksal“ vieler Landsleute aufmerksam, die aus Arbeitsgründen und unter schweren Bedingungen im Ausland einem Broterwerb nachgehen. Sie warnen davor, der „Hoffnung auf das schnelle Geld“ nachzugeben und Schaden am eigenen Glauben zu nehmen. Die Bischöfe appellierten in diesen Tagen an die philippinische Regierung, die Maßnahmen zur Schaffung von ausreichend Arbeitsplätzen im eigenen Land zu verstärken.
(Asianews/GN, Bild: Asianews)