Spannungen nach Mord an 12jähriger Katholikin in Lahore – Polizei nimmt Anzeige erst nach Protesten an


(Paki­stan; Laho­re) Gro­ße Anteil­nah­me, Abscheu und Pro­te­ste bewe­gen die Chri­sten Paki­stans nach der Ermor­dung eines katho­li­schen Mäd­chens. Die erst 12 Jah­re alte Shazia Bas­hir wur­de von ihrem Arbeit­ge­ber, einem rei­chen mos­le­mi­schen Rechts­an­walt in Laho­re gefol­tert, ver­ge­wal­tigt und ermordet.

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Das aus einer sehr armen katho­li­schen Fami­lie stam­men­de Mäd­chen arbei­te­te seit acht Mona­ten als Haus­mäd­chen im Haus des Anwalts Chau­dry Muham­mad Neem. Das Mäd­chen wur­de am 22. Janu­ar geschla­gen, ver­ge­wal­tigt und schließ­lich getö­tet. An der Beer­di­gung des Mäd­chen, die heu­te in Laho­re statt­fand, nah­men Tau­sen­de Gläu­bi­ge, an der Spit­ze mit den Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen, und der katho­li­sche Bischof teil. Ver­tre­ter aller christ­li­chen Gemein­schaf­ten waren anwe­send, um ihre Soli­da­ri­tät zum Aus­druck zu bringen.

Wie Fides berich­tet, kom­me es immer wie­der zu Miß­hand­lun­gen von Chri­sten, zumeist aus den armen Schich­ten, die als Haus­an­ge­stell­te bei Mus­li­men arbei­ten. Shazia arbei­te­te für 12 Dol­lar im Monat, um ihre Fami­lie zu unter­stüt­zen. Ihrer Fami­lie war es seit Tagen ver­wehrt wor­den, die Toch­ter zu sehen. Erst als sie mit Nach­druck dar­auf bestan­den, wur­de sie ihnen schwer­ver­letzt über­ge­ben. Obwohl sie die Toch­ter sofort ins Kran­ken­haus brach­ten, war Shazi­as Leben nicht mehr zu ret­ten. Der Anwalt ver­such­te dar­auf mit 250 Dol­lar das Schwei­gen der Eltern zu erkaufen.

Die Eltern lehn­ten ab und erstat­te­ten Anzei­gen. Anfangs wei­ger­te sich die Poli­zei die Anzei­ge anzu­neh­men. Erst nach öffent­li­chen Pro­te­sten der katho­li­schen Gemein­de wur­de der Fall ange­nom­men. Die Katho­li­ken und ande­re Chri­sten demon­strier­ten am 23. Janu­ar vor dem Regio­nal­par­la­ment des Pun­jub. Nach­dem sich die paki­sta­ni­sche Regie­rung für den Fall zu inter­es­sie­ren begann, wur­den gestern sechs Män­ner ver­haf­tet. Staats­prä­si­dent Ali Zar­da­ri ließ Shazi­as Fami­lie 6000 Dol­lar an Unter­stüt­zung zukom­men, wäh­rend Shah­baz Bat­ti, der Mini­ster für die Min­der­hei­ten zusi­cher­te, daß „die Ver­ant­wort­li­chen vor Gericht gestellt“ würden.

(AsiaNews/​GN; Foto: AsiaNews)

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