Koptischer Bischof eigentliches Ziel des blutigen Angriffs – Seit Jahren Stimmung gegen Kopten gemacht


(Kai­ro) Der isla­mi­sti­sche Angriff gegen eine kop­ti­sche Kir­che in Nag Ham­ma­di am Abend des 6. Janu­ar, an dem die Ortho­do­xen Chri­sten und auch die Kop­ten die Weih­nachts­vi­gil fei­ern, galt offen­bar dem kop­ti­schen Bischof der Stadt, Msgr. Anba Kirol­los. „Es war mei­ne Ermor­dung, auf die der Angriff abziel­te“, erklär­te der Bischof gegen­über der Miss­le East Chri­sti­an Asso­cia­ti­on. „Nach­dem der Ver­such fehl­schlug, eröff­ne­ten die Atten­tä­ter wahl­los das Feu­er auf die jun­gen Christen.“

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Am Abend des 6. Janu­ar, am Ende der kop­ti­schen Weih­nachts­vi­gil, schos­sen bis­her unbe­kann­te Täter mit Maschi­nen­pi­sto­len aus zwei Autos auf die kop­ti­schen Chri­sten, die gera­de die Bischofs­kir­che ver­lie­ßen. Sechs Chri­sten und ein Wach­mann wur­den getö­tet, zahl­rei­che teils schwer verletzt.

Gegen­über der Pres­se erklär­te Bischof Kirol­los, daß er in den Tagen vor Weih­nach­ten meh­re­re Mord­dro­hun­gen erhal­ten habe. „Seit Tagen befürch­te­te ich einen Angriff zu Weih­nach­ten“, so der Bischof. Aus die­sem Grund sei auch die Lit­ur­gie um eine Stun­de vor­ver­legt wor­den. Bischof Kirol­los kri­ti­siert die Sicher­heits­kräf­te, die – obwohl über die Dro­hun­gen infor­miert – nichts unter­nom­men habe, um die Chri­sten zu schützen.

Die Span­nun­gen zwi­schen Mos­lems und Chri­sten in Nag Ham­ma­di nah­men in den ver­gan­ge­nen Mona­ten stark zu, nach­dem ein jun­ger Christ von Mos­lems beschul­digt wur­de, ein mus­li­mi­sches Mäd­chen ver­ge­wal­tig zu haben. Die Kop­ten wei­sen die Anschul­di­gung zurück und ver­wei­sen dar­auf, daß die Poli­zei kei­ne Maß­nah­men gegen den Bur­schen gesetzt habe. Viel­mehr hand­le es sich bei der Anschul­di­gung nur um einen Vor­wand der Isla­mi­sten, um das Kli­ma gegen die Chri­sten anzu­hei­zen. Als Fol­ge der Anschul­di­gung kam es in meh­re­ren Orten der Gegend zu Angrif­fen gegen Chri­sten, so in Fars­hout, Abu Shu­sha, Aer­ky und Alskokeify.

Laut Regie­rungs­an­ga­ben, habe die Poli­zei ein Auto der Atten­tä­ter sicher­ge­stellt und die­se bereits iden­ti­fi­ziert. An der gestern erfolg­ten Bei­set­zung der getö­te­ten Chri­sten, nah­men rund 5000 Chri­sten teil, die über den man­geln­den Schutz durch die Poli­zei so auf­ge­bracht war, daß sie die anwe­sen­den Sicher­heits­kräf­te mit Stei­nen bewar­fen. Die Poli­zei setz­te Trä­nen­gas gegen die Trau­er­ge­mein­de ein.
„Die Men­schen sind ver­är­gert und sehr unru­hig“, erklärt Bischof Kirol­los die Stim­mung. Gläu­bi­ge ver­wei­sen dar­auf, daß Fern­seh­sen­der, Radio­sta­tio­nen und Zei­tun­gen seit Jah­ren zur Into­le­ranz gegen Kop­ten auf­ru­fen würden.

(Asianews/​GN)

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