- Msgr. Jose Ignacio Munilla Aguirre
Bild: Messainlatino
(San Sebastià n) Papst Benedikt XVI. ernannte vor einem Monat Msgr. Jose Ignacio Munilla Aguirre zum neuen Bischof von San Sebastià n im spanischen Baskenland. Der selbst aus San Sebastià n stammende Baske Aguirre stößt jedoch auf erheblichen Widerspruch in seiner Diözese. Für die Mehrheit seines Klerus scheint er „unüberwindbare“ Makel zu haben: er ist rechtgläubiger Katholik und – noch schlimmer – er ist Ratzingerianer, er erteilt auf Radio Maria España Katechismus-Unterricht und ist Kolumnist in der konservativen Tageszeitung ABC.
Als „Willkommensgruß“ unterzeichneten 85 von 110 Diözesanpriestern der Diözese Gipuzko, so der baskische Name, ein Schreiben, in dem sie sich über die Ernennung „betroffen und besorgt“ geben und ihre „strikte Ablehnung“ äußern. Die Unterzeichner bezeichnen sich als „dem Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils treu“ und wollen in der Ernennung von Msgr. Munilla eine „klare Initiative zu einem Kurswechsel“ erkennen, mit dem der bisherige Kurs „widerrufen“ werden solle.
„Der Wille unserer Diözesankirche und der pastoralen Organisationen“ seien „nicht respektiert“ worden. „Wir kennen den pastoralen Weg von Don Jose Ignacio Munilla als Priester, der tiefgreifend von Mißtrauen und mangelnder Einheit mit der diözesanen Linie geprägt ist. Wir glauben, daß er in keiner Weise die geeignete Person ist für das Amt des Bischofs und des Hirten unserer Diözese“, so die rebellierenden Priester der baskischen Diözese in ihrer Erklärung vom 14. Dezember.
Dennoch schließen Beobachter aus, daß es im Baskenland einen zweiten Fall Linz geben könnte. Als Hauptgrund dafür wird angeführt, daß der spanische Episkopat nicht mit dem österreichischen vergleichbar sei. Der Fall Linz, so heißt es in Spanien, sei nur möglich geworden, weil andere Bischöfe die Ernennung von Pfarrer Gerhard Maria Wagner zum Weihbischof von Linz ablehnten.
(messainlatino/GN)