- Krippenaufbau
Bild: Asianews
(Jerusalem) Die Christen des Gaza-Streifens hoffen, die von Israel versprochenen Sondergenehmigungen zu erhalten, um am 24. und 25. Dezember Betlehem, die Geburtsstadt Jesu aufsuchen zu können. Wegen des von Israel verhängten Ausreiseverbots für den gesamten Gaza-Streifen, konnten die rund 3000 dort lebenden Christen im Mai den Papstbesuch im Heiligen Land nur aus der Ferne miterleben. Die Ankündigung des israelischen Außenministeriums wieder zur „früheren Regelung“ zurückzukehren, läßt Hoffnung schöpfen. „Bis zur ersten Intifada war es selbstverständlich, daß wir Weihnachten in Betlehem feierten, ebenso die Feste an den anderen heiligen Stätten“, erklärte P. Musallam gegenüber Asianews. Er war während des letzten Krieges vor einem Jahr Pfarrer der katholischen Gemeinde der Heiligen Familie in Gaza. Die Sondergenehmigungen sollen Personen betreffen, die Älter als 35 Jahre sind. „Es wäre ein Zeichen der Hoffnung für unsere Familien, doch bisher gibt es noch keine Sicherheit“, so P. Musallam.
Das Fest der Geburt Jesu beginnt für die Christen des Heiligen Landes traditionell am 20. Dezember. Aus diesem Anlaß besuchte Msgr. Fouad Twal, der lateinische Patriarch von Jerusalem, die Christen des Gaza-Streifens. „Er sagte, daß er mit uns ist“, so P. Musallam. „Wir baten ihn, Druck auf Israel auszuüben, damit wir wieder nach Betlehem gehen können und für bessere Lebensbedingungen.“
Erst vor einem Jahr begingen die Christen des Gaza-Streifens das Weihnachtsfest in großer Angst. Nur zwei Tage danach begann die israelische Militäroperation, die das Gebiet vom 27. Dezember bis zum 18. Januar traf. Die Wunden seien noch nicht verheilt, das Klima der Spannung sei geblieben und die Nöte und Armut der Menschen seien noch nicht Erinnerung.
In seiner Weihnachtsbotschaft erinnert P. Musallam an die Tage des Krieges, um sich aber gleichzeitig an den in die Welt kommenden Jesus zu wenden und an die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten zu erinnern: „Herr Jesus, als Du auf Deiner Flucht vor Herodes durch Gaza kamst, haben wir Dich beschützt, Dich ernährt. Wir haben Deinen schwachen Körper gewärmt. Wir bitten Dich: Komm wieder nach Gaza!“
(Asianews/GN)