(Hanoi) Die kommunistischen Behörden von Da Lat in Südvietnam haben das Päpstliche Institut St. Pius X. abreißen lassen, um einen „Kultur- und Stadtpark“ zu errichten. Die Bischöfe Vietnams hatten sich in zahlreichen Eingaben an die Behörden gewandt, um das vom Staat enteignete Gebäude wieder als Priesterseminar nützen zu können. 13 der heute amtierenden Bischöfe und 306 Priester Vietnams wurden noch vor der kommunistischen Machtübernahme dort ausgebildet. Das Institut war 1958 vom Jesuiten P. Ferdinand Lacretelle im Auftrag der vietnamesischen Bischöfe und des Heiligen Stuhls eröffnet worden. Das Eigentum von Gebäude und Grundstück waren von der Regierung Südvietnams „dauerhaft“ der diplomatischen Vertretung des Heiligen Stuhls übertragen worden. Bis 1975 fand unter der Leitung des Jesuitenordens die Ausbildung eines Teils des vietnamesischen Klerus statt. Nach der kommunistischen Machtübernahme mußte das Seminar 1977 seine Lehrtätigkeit einstellen. 1980 wurde es vom Regime beschlagnahmt.
Wegen fehlender Ausbildungsstätten beklagt die Kirche seit den 90er Jahren einen spürbaren Priestermangel. Deshalb stellten der Bischof von Da Lat, der auch Vorsitzender der vietnamesischen Bischofskonferenz ist, und die anderen katholischen Bischöfe mehrfach den Antrag auf Rückgabe oder zumindest erneute Nutzung des Instituts. Alle Eingaben wurden von den „Volkskomitees“ abgelehnt und die Bischöfe aufgefordert, „die Errichtung des Stadtparks zu unterstützen“.
(Asianews/GN)