Neuer Vorsitz im BVL ohne die Stimmen von ALFA?


(Kauf­e­ring) Nach Anga­ben der Zeit­schrift Der Fels (Aus­ga­be Novem­ber 2009) wur­de Mar­tin Loh­mann am 26. Sep­tem­ber zwar ein­stim­mig als Vor­sit­zen­der des Bun­des­ver­ban­des Lebens­recht (BVL) gewählt, aller­dings waren die Stim­men der Akti­on Lebens­recht für Alle (ALfA) – der mit­glie­der­stärk­sten Orga­ni­sa­ti­on im BVL – bei der Wahl nicht vertreten.

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Der Fels wies dar­auf hin, daß Mar­tin Loh­mann 2002 [1]Berich­tigt: zunächst haben wir 1992 geschrie­ben, Rich­tig ist das Jahr 2002, Jens Falk 1.12.2009 in einem Kom­men­tar der Rhein-Zei­tung zum Lim­bur­ger Son­der­weg in der Schwan­ge­ren­kon­flikt­be­ra­tung die vati­ka­ni­sche Posi­ti­on bedauere. 

Das vati­ka­ni­sche Ver­bot der Aus­stel­lung eines „Bera­tungs­scheins“ zur straf­frei­en Abtrei­bung hin­ter­las­se „Bit­ter­keit“, denn Bischof Kamph­aus habe „an der Klar­heit der Bot­schaft für das Leben nie einen Zwei­fel gelas­sen“; er sei „die­sen Weg für das Leben wohl auch in der Erkennt­nis gegan­gen, daß mora­li­sche For­de­run­gen letzt­lich nur im Lehr­buch ganz ‚poren­tief rein‘ umsetz­bar sind, das Leben aber stets kon­kre­te Kom­pro­mis­se ver­langt“. Loh­mann lob­te die „unauf­ge­reg­te Gerad­li­nig­keit“ und „bemer­kens­wer­te Glaub­wür­dig­keit“ des Lim­bur­ger Bischofs und beton­te, daß „in die­ser nicht-dog­ma­ti­schen Fra­ge meh­re­re katho­li­sche Wege zum sel­ben Ziel denk­bar waren und blei­ben“ und „daß Viel­falt kein Hin­der­nis für Ein­heit sein muß. Manch­mal kann Viel­falt näm­lich gera­de­zu Aus­druck einer far­ben­fro­hen und leben­di­gen Ein­heit sein“.

Mar­tin Loh­mann sah in Lim­burg „die Wahr­heit nicht wirk­lich gefähr­det. Es bleibt – lei­der – nun das Gefühl, man habe im fer­nen Rom die Gewis­sens­nö­te des Lim­bur­ger Mit­bru­ders zwar geahnt, sie aber nicht wirk­lich erkannt.“ Abschlie­ßend brach­te er ein Argu­ment, das sich spä­ter Donum Vitae zu eigen mach­te: „Vie­le, die ’nur‘ den Schein woll­ten und doch zum Kind bewegt wer­den konn­ten, kön­nen nun ein­heit­lich nicht mehr erreicht werden.“

Mar­tin Loh­mann wur­de 1993 Preis­trä­ger der Stif­tung „Ja zum Leben“. Er ist seit 2007 Kolum­nist der BILD-Zei­tung und spricht im Sep­tem­ber 2009 Wochen­kom­men­ta­re bei Radio Vati­kan.

(JF)

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1 Berich­tigt: zunächst haben wir 1992 geschrie­ben, Rich­tig ist das Jahr 2002, Jens Falk 1.12.2009
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