[Update] Kristina Köhler: Es fällt schwer, mit ihrer Berufung ein positives Signal zur Stärkung der grundrechtlich geschützten Ehe und Familie zu sehen


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Bun­des­mi­ni­ste­rin Kri­sti­na Köhler
Bild: BMFSFJ

von Ewald Jaksch

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In Web­logs wird viel geschrie­ben. Auch über Kri­sti­na Köh­ler. „Jung“, „hübsch“, „mit Stand­punkt“ und „kla­ren Wor­ten“, sind nur eini­ge der Schlag­wor­te, mit der ver­sucht wird, die hes­si­sche Berufs­po­li­ti­ke­rin „greif­bar“ zu machen.

Eines hat einen gewis­sen Reiz: „Wenn sie, die Kin­der­lo­se, jetzt ein Kind bekä­me, und öffent­lich davon schwärmt, wie gut das ist, mit Kindern“.

Kin­der sind ein Geschenk, ein Geschenk Got­tes, und wer­den nicht „gemacht“, schon gleich nicht aus „poli­ti­schen Grün­den“. Aber ein star­kes Zei­chen für eine kin­der­freund­li­che Poli­tik wäre es dennoch!

Immer­hin ist sie beken­nen­de Chri­stin, und gehört einer Bekennt­nis­kir­che an, die uner­müd­lich den Wert mensch­li­chen Lebens von Beginn an ach­tet, Ehe und Fami­lie wert­schätzt und in ihren Aus­sa­gen klar auf das Wort Got­tes hört.

Ihre per­sön­li­chen Zie­le für Fami­li­en­po­li­tik sind knapp, aber nicht ziel­ver­feh­lend. Für „nied­ri­ge­re Steu­ern und Abga­ben für Fami­li­en“, „fami­li­en­ge­rech­te Arbeits­welt“ und für „Ent­schei­dungs­frei­heit“ will sie sich kon­kret ein­set­zen. Meint aber ein­lei­tend, mit „Eltern­geld“ und „von der Ley­en-Poli­tik“ sei das bereits getan. Tat­säch­lich aber wer­den wir in 2009 einen wei­te­ren histo­ri­schen Tief­stand bei den Gebur­ten errei­chen! Und die Frei­heit, die eige­nen Kin­der selbst zu erzie­hen, wird zuneh­mend eingeschränkt.

„Man wird die Ursa­chen besei­ti­gen müs­sen, die den Angrif­fen gegen das Leben Vor­schub lei­sten, indem man vor allem für Fami­lie und Mut­ter­schaft die gebüh­ren­de Unter­stüt­zung sicher­stellt: die Fami­li­en­po­li­tik muß Grund­la­ge und Motor jeder Sozi­al­po­li­tik sein“, schreibt Papst Johan­nes Paul II. in der Enzy­kli­ka Evan­ge­li­um vitae an alle Men­schen guten Willens.

Mut wird sie brau­chen um die­sem Ziel, anders als ihre direk­ten Vor­gän­ge­rin­nen, näher zu kom­men. Und beken­nen wird sie sich müs­sen, wie in den 90er Jah­ren ihre Vor­gän­ge­rin im Amt Clau­dia Nol­te, damit, wenn schon nicht eine gute Lösung erreicht wer­den kann, zumin­dest eine Scha­dens­be­gren­zung mög­lich wird.

Jedoch steht ihre per­sön­li­che Gewis­sens­ent­schei­dung bei der Abstim­mung im Deut­schen Bun­des­tag zur embryo­na­len Stamm­zell­for­schung im direk­ten Wider­spruch zur ein­deu­tig ableh­nen­den Hal­tung der SELK; wie auch ihre per­sön­li­che Lebens­ge­stal­tung eine ande­re ist. Es fällt schwer, mit ihrer Beru­fung ein posi­ti­ves Signal zur Stär­kung der grund­recht­lich geschütz­ten Ehe und Fami­lie zu sehen, in der – nach wie vor – die über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit aller Kin­der groß wer­den können.

Fami­lie muß aber von der Poli­tik, Gesell­schaft und Justiz als Ein­heit betrach­tet wer­den, die mehr ist als die Sum­me ihrer Tei­le. Kurz­sich­ti­ge, nur auf die heu­ti­ge Befrie­di­gung von Indi­vi­du­al­in­ter­es­sen aus­ge­rich­te­te Poli­tik scha­det nicht nur jetzt den Kin­dern, der Ehe und Fami­lie, son­dern gefähr­det die Zukunft der Wirt­schaft wie unse­res Gemein­wohls. Es wird vie­ler klei­ner Schrit­te bedür­fen um den Macht­block zer­brö­seln zu las­sen, der wie eine Kra­ke sich über die Inter­es­sen des Kin­des stülpt und ihr Recht, Kind zu sein, der Macht­gier wirt­schaft­li­chem Pro­fit und Staats­ein­fluß opfert.

Mit Got­tes Hil­fe und Segen kann es (ihr) gelingen.

Ewald Jaksch ist wie Köh­ler Mit­glied der Selb­stän­di­gen Evan­ge­lisch-luthe­ri­schen Kir­che (SELK) und Bun­des­ge­ne­ral­se­kre­tär der Deut­schen Zentrumspartei

[Update] Mathi­as von Gers­dorff von Kul­tur und Medi­en Online schau­te sich die Web-Sei­te der Berufs­po­li­ti­ke­rin etwas genau­er an und fand her­aus, Kri­sti­ne Köh­ler ist der Mei­nung, daß Men­schen, die Homo­se­xua­li­tät prak­ti­zie­ren, kon­ser­va­ti­ve Wer­te leben: „Gera­de als Christ­de­mo­kra­tin freue ich mich über schwu­le und les­bi­sche Paa­re, die in einer Lebens­part­ner­schaft dau­er­haft für­ein­an­der Ver­ant­wor­tung tra­gen wol­len. Hier wer­den kon­ser­va­ti­ve Wer­te gelebt!“, sag­te sie laut ihrer Web-Sei­te (https://​www​.kri​sti​na​-koeh​ler​.de/​w​i​e​s​b​a​d​e​n​/​u​n​t​e​r​w​e​g​s​/​2​0​0​9​/​k​r​i​s​t​i​n​a​-​k​o​e​h​l​e​r​-​b​e​i​m​-​c​h​r​i​s​top). [/​Update]

(JF)

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