(Salzburg) Drei österreichische Bischöfe haben eine Unterschriftenkampagne gegen die rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“ in Apotheken gestartet. Mit der Petition „Frauen vor Hormonbomben schützen“ wird Österreichs Gesundheitsminister Stöger aufgefordert, „Abstand“ von seinem „Vorhaben“ zu nehmen, in Österreich die „Pille danach“ einzuführen. Die Aktion wird namentlich von Familienbischof Klaus Küng (Diözesanbischof von St. Pölten), Bischof Elmar Fischer von Vorarlberg und Weihbischof Andreas Laun von Salzburg getragen. Sie sind die Erstunterzeichner der Initiative.
Als Gründe nennen die Bischöfe und alle Unterzeichner der Petition, daß es „gesundheitspolitisch unverantwortlich“ sei, „einen hoch dosierten Hormoncocktail“ auch „jungen Mädchen de facto unbegrenzt und ohne ärztliche Kontrolle verfügbar zu machen“. Die Aktion weist den Minister darauf hin, daß das Präparat „nicht nur ovulationshemmend“ wirke, „sondern auch tötend in den Fällen, in denen es die Einnistung des schon befruchteten Eis verhindert!“ Die nidationshemmende Wirkung werde auch von den Befürwortern der Abtreibungspille zugegeben. Deshalb belaste die „Pille danach“ „nicht nur den Körper der Frau, sondern tötet möglicherweise einen bereits gezeugten neuen Menschen“.
Gleichzeitig kritisieren die Bischöfe mit dieser Unterschriftensammlung den verstärkten Griff des Staates nach den Kindern und Jugendlichen unter „Übergehung“ und „Ausschaltung“ der Elternrechte. „Die rezeptfreie Pille danach wäre ein weiterer Schritt in diese besorgniserregende Richtung.“ Gesundheitsminister Stöger wird ermahnt, daß sein „erstes Motiv des Handelns nur das Wohl der Menschen sein“ dürfe. „Aber dieses besteht nicht darin, junge Menschen zu verleiten, noch leichtfertiger, weil scheinbar folgenlose, aber verfrühte sexuelle Beziehungen einzugehen. Sexualität ist, das wissen Sie doch so gut wie wir, nicht ein harmloses Spielzeug für Teenager!“
(frauen schützen.at/GN)
[Korrektur] Ursprünglich wurde in dem Artikel die „Pille danach“ mit der Abtreibungspille RU-486 gleichgesetzt. Dies wurde nach der Erstveröffentlichung korrigiert.
(JF)