(Rom/Straßburg) Das Anti-Kreuz-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte wird von Atheisten als „Sieg“ über die Katholische Kirche gefeiert. Offizielle Antragstellerin war die aus Finnland stammende Soile Lautsi. Ihr italienischer Ehemann, Massimo Albertin, Arzt im norditalienischen Padua, ist führendes Mitglied der italienischen Union der Atheisten und rationalen Agnostiker (UAAR) mit Sitz in Rom.
Wie er den Medien bekanntgab, habe die atheistische Vereinigung seinen Kampf gegen das Kreuz in den Klassenzimmern „von Anfang an mitgetragen“. Auf der Homepage der Vereinigung heißt es, die UAAR sei u.a. „Promotorin zahlreicher rechtlicher Schritte gegen religiöse Symbole in öffentlichen Gebäuden“. Zur Erreichung ihres Vereinsziels habe sie verschiedene Initiativen für die „Enttaufung“ und gegen die Finanzierung der Katholischen Kirche gestartet.
Das Ehepaar habe den Kampf „im Namen der beiden Kinder“ geführt, die seinerzeit noch minderjährig waren, aber sich nun mit den Eltern über den erreichten Sieg freuen würden, denn „keiner der beiden ist getauft, sie sind Atheisten“, so Albertin.
Die UAAR ist aktives Mitglied der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU), die offiziellen Beraterstatus bei den Vereinten Nationen, UNESCO, UNICEF und dem Europarat hat, und der European Humanist Federation-Fédération Humaniste Europeenne (EHF-FHE), die offizieller Ansprechpartner der Europäischen Kommission ist.Die UAAR beobachtet die Arbeit des Europäischen Parlaments und steht in Kontakt mit der OSZE, heißt es auf der Internetseite.
Nach der weitgehenden Ablehnung und massiver Kritik am Urteilsspruch der Straßburger Richter fürchte er sich nun vor den „katholischen Taliban“, wie der Arzt der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera anvertraute.
(GN)